Kaum noch Hoffnung auf neues Baugebiet in Immingerode

Die Hoffnungen auf ein neues Baugebiet an der Böseckendorfer Straße in Immingerode sind mittlerweile gegen Null gesunken. Denn die ursprünglich geplanten Voraussetzungen haben sich geändert – und sind dafür für einen Investor auch unattraktiv geworden. Noch unter dem ehemaligen Bauamtsleiter der Stadt Duderstadt, Johannes Böning, habe sich die Möglichkeit aufgezeigt, ein Baugebiet ausweisen zu können, berichtete Ortsbürgermeister Stefan Stollberg (CDU), wie sich die Planungen für das Baugebiet entwickelt haben. Es habe eine Ausnahmeregelung im Baugesetzbuch gegeben, dass Gemeinden Flächen von 10 000 Quadratmetern überbauen. „Das setzte sich fort bis zu Suche nach dem Baugrund“, so Stollberg. Zwei Stellen seien gefunden worden, ebenso wie ein Investor. Nur noch 5000 Quadratmeter: Konkreter seien die Vorstellungen zum Baugebiet durch den Beschluss im Rat geworden, erzählte der Immingeröder Ortsbürgermeister. Danach habe sich der Landkreis Göttingen das Ergebnis angeschaut und die Bilanz gezogen, in welcher Zeit im Dorf wie viele Baugrundstücke veräußert wurden. Auf der Grundlage habe man dem Ort lediglich noch ein Baugebiet in der maximalen Größe von 5000 Quadratmetern zugestanden. Das Projekt sei in der Folge ins Stocken geraten – bis zum aktuellen Stillstand. Denn der Investor habe das Interesse an dem Baugebiet verloren. Zu einem Baugebiet gehören nicht nur die Grundstücke, sondern auch die Straßen und weitere Anschlüsse. Auch hätte er noch einen Bürgersteig zum Baugebiet errichten müssen. Hermann Hesse, der als Unternehmer bereits verschiedene Baugebiete erschlossen hat, habe dann als unabhängiger Berater die Kosten für ein Baugebiet mit maximal 5000 Quadratmetern kalkuliert. „Er hat errechnet, dass die möglichen Grundstücke dann mindestens 160 bis 170 Euro pro Quadratmeter kosten müssten“, berichtete Stollberg. Das könne man potenziellen Interessenten nicht zumuten. „Mittlerweile ist der Investor abgesprungen“, berichtet der Ortsbürgermeister weiter. Lesen Sie auch Neubaugebiet in Immingerode: 2200 der 5000 Quadratmeter sind bereits angefragt Formelle Voraussetzung für Baugebiet in Immingerode auf den Weg gebracht Neubaugebiete für vier Ortsteile in Duderstadt Kein Bauerwartungsland: Das Problem von Immingerode sei, dass das Dorf kein Bauerwartungsland habe, anders als Tiftlingerode, Nesselröden, Desingerode und Mingerode, so Stollberg. Noch bis zum September dieses Jahres könne ein Antrag gestellt werden. „So lange lässt das Baugesetzbuch das zu.“ Doch die Hoffnung, dass es dazu komme, sei mittlerweile nur noch sehr gering. Sollte wirklich kein neues Baugebiet in Immingerode erschlossen werden, würde sich das auch negativ auf die demografische Entwicklung des Ortes auswirken. Denn ohne neue Bauplätze könnten keine jungen Familien nach Immingerode ziehen. Den Autor erreichen Sie per E-Mail an r.franke@eichsfelder-tageblatt.de oder unter Telefon 05527/9499751. Von Rüdiger Franke