Kulturkloster Duderstadt initiiert neues Projekt "Resonanz und Zukunft"

Katrin Oldenburg, Kulturreferentin für Kinder- und Jugendarbeit und Leiterin des KulturKlosters in Duderstadt, plant ein neues Projekt für Schüler der weiterführenden Schulen. Das Thema: „Echo-Räume, Gestaltung und Erkundung unserer Zukunft“. Das Projekt sei so angelegt, „dass junge Menschen aus Duderstadt und der Region auch Material beitragen, das schon entstanden ist“, erklärt Oldenburg. Ziel sei es herauszuarbeiten, wie Jugendliche die Corona-Pandemie wahrnehmen. Eine vorgefertigte Form für die Beiträge gibt es bei diesem Projekt nicht: „Das können Gedichte, Geschichten, Musik, Fotografien oder Bilder sein.“ „Das Projekt soll aber auch diese Zeit dokumentieren“, fährt Oldenburg fort. „Gleichzeitig soll es kulturelle Bildung ermöglichen, das Potential der Jugendlichen wecken und sie dieses entdecken lassen.“ Das KulturKloster wolle sich mit seiner Ausschreibung nicht nur an Schulen, sondern auch an andere Jugendeinrichtungen wie zum Beispiel Jugendclubs wenden. An Lebensrealität anknüpfen: „Wir arbeiten schulergänzend“, erklärt Oldenburg. „Wir wollen nutzen, was schon da ist und versuchen die jungen Menschen eher da abzuholen, wo sie sich befinden.“ Ein wichtiger Aspekt dabei sei die Digitalität. „Das macht das Kulturkloster schon lange – das wird jetzt sichtbar“, sagt Oldenburg. Das KulturKloster ist deswegen eine der Einrichtungen, die in dem Forschungsprojekt „Angebote in Handlungsräumen der kulturellen Jugendbildung im Prozess der Digitalisierung“ der Universitäten Marburg und Kassel untersucht wird. Sobald es die Corona-Pandemie zulässt, sind für das KulturKloster bereits zwei weitere Aktionen geplant. „Es wird eine Fortsetzung des Projekts ‚Heimat und Grenze‘ geben“, sagt Katrin Oldenburg, Kulturreferentin für Kinder- und Jugendarbeit und Leiterin der Kultur- und Bildungsstätte. Unter dem Motto „Heimat und Grenze“ hatten Schüler des Eichsfeld-Gymnasiums Duderstadt einen vom KulturKloster initiierten Foto-Workshop besucht. Der Lehrgang richtete sich an Schüler der Jahrgangsstufen sieben bis neun. Unter der Leitung der Fotografin Iris Blank hätten die Jugendlichen zunächst eine Einführung in die Fotografie, Technik und Bildgestaltung erhalten und wären dann dazu angeleitet worden, Heimat-Perspektiven und ihre Grenzen fotografisch festzuhalten, erzählt Oldenburg. Das KulturKloster zeigte die entstandenen Werke in ihrem Schaufenster in einem digitalen Bilderrahmen. Das zweite Projekt: „Eine Schülerin wartet darauf ihre Bilder zu präsentieren.“ Zu sehen sein werden die Mangas der Schülerin dann in den Räumlichkeiten des KulturKlosters, Marktstraße 70 in Duderstadt. Die Idee für das neue Projekt kam Oldenburg beim Lesen eines Zeitungsartikels, einer Rezension der Buches „Echoräume des Schocks“. Die Anthologie, herausgegeben von Franziska Richter, trägt den Untertitel „Wie uns die Corona-Zeit verändert. Reflexionen Kulturschaffender und Kreativer“. „Ich fühlte mich inspiriert“, sagt sie, „letztlich ist das neue Projekt auch ein Dokument der Zeit“. Die Zukunft gestalten: Der Titel „Echo-Räume, Gestaltung und Erkundung unserer Zukunft“, den Oldenburg für das neue Projekt gefunden hat, beschreibt das, was sich die Leiterin des KulturKlosters für dieses erhofft: „Es geht um das Echo – wie in der Natur geht es um Resonanz. Wir wollen das Echo herauszugreifen und sehen, wie es gestaltet ist. Gleichzeitig geht es darum, die Zukunft proaktiv zu gestalten.“ Lesen Sie auch: KulturKloster Duderstadt von Bundesministerium als Leuchtturmprojekt ausgewählt Neuer Träger gefunden: Zukunft des KulturKlosters Duderstadt ist gesichert Das KulturKloster in Duderstadt zeigt Schüler-Fotos im Schaufenster Deutsche Waldtage: Mit dem Kulturkloster Duderstadt zu Besuch bei den Ameisen auf dem Lindenberg Ausstellung Schüler Fotografie Duderstadt Kulturkloster Das Projekt könne zum Beispiel Müdigkeit, Kraftlosigkeit oder das neue Normal widerspiegeln, meint Oldenburg. Gleichzeitig sei diese Zeit eine Zeit des Verzichts. „Es gibt keine Kommunionen, keine Abschlussbälle, Übergänge können nicht gestaltet und gefeiert werden. Da braucht es innovative Projekte.“ Gewinn für Jugendliche: „Durch die Pandemie wird noch mehr unmöglich“, sagt Oldenburg, „deshalb ist die Digitalisierung super.“ Die Arbeit des KulturKlosters stelle insofern einen Gewinn für die Jugendlichen dar, als dass durch die Teilnahme an den Projekten ihr Selbstvertrauen wachse. Sie präsentierten ihr Können und erhielten darauf positive Rückmeldungen. Die Arbeit des Kulturklosters sei dabei nicht zwingend an den Laden in der Markstraße in Duderstadt gebunden. „Wir schaffen lediglich den Rahmen, die Projekte leben vom Mitmachen.“ Wie die Präsentation des Projekts am Ende aussehen wird? Das hänge letztlich auch von den eingegangen Beiträgen ab – „denkbar wäre zum Beispiel eine digitale Lesung oder auch ein Konzert“, sagt Oldenburg. Beiträge für das neue Projekt „Echo-Räume, Gestaltung und Erkundung unserer Zukunft“ sammelt das KulturKloster bis voraussichtlich Ende März. Von Asja Wortmann