Am vergangenen Freitag war einmal mehr das Kaminzimmer Schauplatz der Feierstunde, die von Julie Hirzbergerova mit anspruchsvoller Harmonika-Musik eröffnet und begleitet wurde. Bevor Bürgermeister Otmar Pfeifenbring (SPD) zwei „Bunte“ – wobei einer davon die Bezeichnung mehr als zu recht trägt – mit Silbermedaillen und Urkunde ehrte, rief er den anwesenden Rats- und Vereinsvertretern noch einmal besondere Ereignisse des vergangenen Jahres in Gedächtnis. So hat der Flecken jetzt eine eigene Verwaltung im Rathaus. Das, so Pfeifenbring, habe einige Anlaufschwierigkeiten mit sich gebracht, die aber gut gemeistert werden konnten. „Auch mit dem Bürgermeister-Wechsel hatten einige Gieboldehäuser Probleme. 60 Jahre der gleiche Busfahrer, und jetzt ein neues Gesicht. Das ist gewöhnungsbedürftig“, zeigte sich Pfeifenbring verständnisvoll.
Erfolg in Sachen Wochenmarkt konnte er vermelden. „Die Weichen sind gestellt, voraussichtlich ab April wird es in Gieboldehausen freitags einen Wochenmarkt geben. Von mittags an bis in den frühen Abend sollen die Verkaufsstände in der Marktstraße aufgebaut werden. Der Busverkehr soll an diesem Tag laut Pfeifenbring außen herumgeleitet werden. Die notwendigen Bauarbeiten würden im Frühjahr erfolgen. „Vom Markt erhoffe ich mit eine Belebung des Fleckens“, erläuterte der Bürgermeister.
Liebevoll als „Kindergarten-Opa“ bezeichnet
Die Laudatio für die beiden verdienten Gieboldehäuser übernahm Theodor Sommer (Freie Wähler) als Vorsitzender des Kulturausschusses. Liebevoll als „Kindergarten-Opa“ bezeichnet wird Raimund Hobrecht, der als ehrenamtlicher Hausmeister in den örtlichen Familienzentren stets zur Stelle ist, wenn man ihn braucht. „Er lässt alles stehen und liegen und kommt, wenn man ihn braucht. Er ist verlässlich und schnell wie die Feuerwehr, bringt sein eigenes Werkzeug mit und ist der Mann für alle Fälle“, zitierte Sommer die Aussagen der Kindergarten-Kinder und des Personals. Darüber hinaus war Hobrecht mehrere Perioden Mitglied im Fleckenrat, vier Jahre Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, acht Jahre im Kirchenvorstand, engagiert sich seit Jahrzehnten in der Verkehrswacht und erhielt dafür die Ehrenmedaille, hat das Amt des Organisten inne und war überdies als Schiedsmann für die Samtgemeinde tätig.
Ein echter Bunter ist Karl-Heinz Ronge, der seit 33 Jahren das rund 30 Kilo schwere Kostüm des Gieboldehäuser Bunten trägt und so als „Botschafter des Fleckens“ die Region repräsentiert. Dieses Ehrenamt hat in der Familie Ronge Tradition. „Ich habe es als 16-Jähriger von meinem Vater Peter übernommen“, verriet der Geehrte, der sich besonders beim Trachtenumzug im Rahmen des Tages der Niedersachsen in Duderstadt in Szene setzen konnte und hunderte Hände schüttelte.