Mit Geduld und Gesichtsmaske: Blutspende beim DRK in Duderstadt

113 Menschen haben am Donnerstag an der Blutspende des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Duderstadt teilgenommen. Darunter waren 17 Erstspender. „In solch schwierigen Zeiten ist das wirklich gut“, freute sich Bereitschaftsleiter Steffen Gellert. Bei „normalen“ Spenden seien es lediglich 80 bis 100. „Gerade in der jetzigen Zeit ist es gut, Blut spenden zu gehen“, sagte die Duderstädterin Marie Napp, warum sie sich in die Schlange vor dem Schulgebäude eingereiht hat. Und man müsse sich auch immer vor Augen führen, dass man auch selbst mal eine Blutspende benötigen könnte und es dann gut wäre, wenn Blutkonserven vorhanden seien, betonte Michaela Nolte aus Obernfeld. Das tägliche GT/ET Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Göttingen täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach „Die Leute bringen eine Engelsgeduld mit“, berichtete Gellert. Denn es dürfe nur eine bestimmte Anzahl an Spendern bedient werden und der Ablauf sei ein wenig langsamer. „Warten muss man zurzeit auch an anderen Stellen“, sagte Elmar Waldhelm aus Gieboldehausen, der zum 72. Mal Blut spendete. „Und für den guten Zweck kann man ruhig etwas Zeit investieren.“ 75 Liter Blut gespendet: Waldhelm war aber längst nicht der Spender mit der höchsten Zahl an Blutspende-Stempeln in seinem Spendeheft. Robert Morick aus Obernfeld hatte sich auf den Weg gemacht, um seine 150. Spende abzugeben. Für seinen Jubiläumsbesuch bekam er von Gellert ein Präsent überreicht. Begonnen, Blut zu spenden, hatte Morick 1969 in Munster bei der Bundeswehr. „Das zählt hier aber nicht dazu“, sagte er. Zusammengerechnet hat er in seinem Leben bereits rund 75 Liter Blut abgegeben, denn bei jeder Spende werde nach Gellerts Angaben etwa ein halber Liter entnommen. Das könne der Körper, durch den fünf bis sechs Liter fließen, schnell ausgleichen. Um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen, der auch den Bestimmungen in der Corona-Krise gerecht wird, hat das Eichsfelder DRK-Team die Route innerhalb der Gebäude verändert. „Wir haben einen Einbahnstraßenverkehr eingerichtet“, erläuterte Gellert. Vorher hätten sich die Wege der Spender gekreuzt. „Jetzt kommt man an jede Station nur einmal.“ Darüber hinaus war Maskentragen auch auf dem Außengelände gefordert. An den Ständen und beim Arzt waren Spuckschutze installiert. Bevor die Spender zur Anmeldung kamen, erhielten sie eine allgemeine Information. Danach mussten sie ihren Spenderbogen ausfüllen. „Jeder bekommt seinen eigenen Kugelschreiber, den er mit nach Hause nehmen kann“, so der Bereitschaftsleiter. An der nächsten Station wurden der Hämoglobinwert und die Temperatur gemessen. Dann ging es über den Schulhof in die Sporthalle zum Arztgespräch. „Der Arzt entscheidet letztendlich, ob jemand zur Spende zugelassen wird.“ Die wurde dann auf speziellen Liegestühlen abgenommen. Das dauere je nach Person zwischen vier bis 15 Minuten. Lunchpaket statt Buffet: Eine weitere Änderung gab es zum Abschluss des Besuches. „Wir haben nicht wie sonst ein Buffet aufgebaut“, so Gellert. Das sei schade, weil viele das zum Gespräch mit anderen nutzen, aber momentan eben nicht möglich. Dafür mussten auch nur fünf DRK-Mitglieder helfen. Der Blustpendedienst war mit sieben Personen im Einsatz. Und für die Spender gab es statt Buffet zum Abschied ein Lunchpaket. Ein Mensch hat fünf bis sechs Liter Blut. Bei der Blutspende wird ein halber Liter entnommen. Das könne der Körper schnell wieder ausgleichen, erläutert Bereitschaftsleiter Steffen Gellert. Insgesamt könnten Männer sechsmal im Jahr Blut spenden, Frauen fünfmal. Ob das Blut eines Menschen mit dem eines anderen kompatibel ist, kann anhand der Blutgruppe und des Rhesus-Systems festgestellt werden, erläutert der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes. Beide Systeme wurden durch Karl Landsteiner entdeckt, 1901 das AB0-System und 1941 das Rhesus-System. Die Blutgruppen sind in unterschiedlicher Häufigkeit vertreten. Die häufigsten sind A Rhesus positiv (37 Prozent) und 0 Rhesus positiv (35 Prozent). Schon B Rhesus positiv haben nur noch neun Prozent der Menschen. A Rhesus negativ und 0 Rhesus negativ sind zu je sechs Prozent vertreten, die Blutgruppe AB Rhesus positiv zu vier Prozent. Am seltensten sind die Blutgruppen B Rhesus negativ (zwei Prozent) und AB Rhesus negativ (ein Prozent). Den Autor erreichen Sie per E-Mail an r.franke@eichsfelder-tageblatt.de oder unter Telefon 05527/9499751. Lesen Sie auch: Weltblutspendetag - Blut rettet Leben: Wissenswertes rund um die Blutspende DRK gehen in Corona-Krise Blutkonserven aus - Bitte um Blutspenden Keine erhöhte Infektionsgefahr: Rettet Leben – jetzt erst Recht! Blut- und Plasmaspenden in Göttingen und der Region Von Rüdiger Franke

Veränderter Ablauf in der Corona-Krise - Mit Geduld und Gesichtsmaske: Blutspende beim DRK in Duderstadt