Nesselröden: Verwaltung lehnt Weidehütten für Pferde ab

Die Akzeptanz für Pferdehaltung im durch die Turniere des Reitervereins St. Georg bekannten„Reiterdorf“ Nesselröden ist hoch. Einer Ausweitung der Pferdehaltung durch die neuen Eigentümer eines ehemaligen Aussiedlerhofes „Unter den Linden“ am Ortsausgang in Richtung Etzenborn will die Duderstädter Stadtverwaltung aber einen Riegel vorschieben. Dazu wird auch der Ortsrat angehört. Der befasst sich am Mittwoch, 26. August, mit dem Thema. Ende vergangenen Jahres hatten die Antragsteller, die etwa ein Dutzend eigene Pferde und Pensionspferde auf dem im März erworbenen Grundstück halten, eine Bauvoranfrage zur Erweiterung um Weidehütten mit sogenannten Paddockflächen – eingezäunten Koppeln als Auslauf für die Tiere – auf dem angrenzenden Flurstück gestellt. Das hat die Verwaltung planungsrechtlich abgelehnt. Im Flächennutzungsplan sei das Areal der Landwirtschaft zugeschlagen, eine Privilegierung als landwirtschaftlicher Betrieb als Voraussetzung für bauliche Anlagen im Außenbereich sei nicht gegeben. Geruchsbelästigung befürchtet: Daraufhin haben die Neu-Nesselröder beantragt, die „Fläche für die Landwirtschaft“ in eine „Sonderbaufläche mit Zweckbestimmung Pferdehaltung“ zu ändern. Auch diesem Änderungswunsch der Betreiber einer „Pferdepension als Gewerbebetrieb“ will die Verwaltung nicht entsprechen. Als Ablehnungsgründe genannt werden „möglicherweise zu erwartende Geruchsemissionen“ im Nahbereich der Weidehütten. Die wären gutachterlich zu bewerten und könnten zu Konflikten mit Anwohnern führen. Zudem stehe das Vorhaben einer langfristigen Weiterentwicklung der Siedlungsfläche Nesselrödens in südlicher Richtung im Wege. Auch dafür müsste der Flächennutzungsplan geändert werden. Mit dem nach Süden führenden Stichweg vom Holunderweg könnte ein weiteres Baugebiet, das auch die Pferdeweide erfasse, angedacht werden, heißt es seitens der Verwaltung. So könne es auch gelingen, den Siedlungsbereich zwischen Jetelle und Holunderweg an das Ortsstraßennetz anzubinden. Zukunftsoption für Wohnbebauung: Das ist aber bereits weit in die Zukunft gedacht. Ortsbürgermeister Bernd Frölich (CDU) weist darauf hin, dass im Baugebiet „Am Wachteberg“ noch ein Dutzend Bauplätze verfügbar seien, mehr als 40 weitere könnten im Bereich Bauwende nördlich des Friedhofes entstehen. Die Argumente der Verwaltung seien abzuwägen, im Ortsrat gebe es überwiegend Verständnis für das Vorhaben der Antragsteller, entschieden werde aber im Bauausschuss und im Rat der Stadt Duderstadt. Die Antragsteller, die die Immobilie als Pferdehof erworben haben und sich juristisch vertreten lassen, wollen namentlich nicht genannt werden und sich zu dem schwebenden Verfahren nicht äußern. Auf dem Hof wurden auch in der Vergangenheit Nutztiere gehalten. Der Ortsrat Nesselröden tagt am Mittwoch, 26. August, um 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus, Georgstraße 4. Weitere Themen sind ein Zuschussantrag der St.-Georg-Grundschule für eine Ballwand auf dem Schulhof, der Ausbau der Verbindungsstraße „Hinter den Höfen“ und ein Sachstandsbericht zur Baulandentwicklung. Im nichtöffentlichen Teil geht es um die künftige Größe der Ortsräte. Lesen Sie auch Nesselröden: Ortsrat berät über Ballwand für St.-Georg-Grundschule Von Kuno Mahnkopf