Ottobock-Logistikneubau in Duderstadt: Bauarbeiten trotz Corona im Plan

Die Gebäudehülle ist fertig. Derzeit läuft der Innenausbau am neuen Ottobock-Logistikzentrum auf dem Werksgelände in Duderstadt. Maik Senger, Vice President Global Logistics, ist mit dem Fortschritt der Arbeiten für das Projekt zufrieden. Die Inbetriebnahme der Logistikerweiterung sei nach wie vor im ersten Quartal 2021 geplant. „Damit bewegen wir uns trotz der Coronavirus-Krise voll im Zeit- und im Budgetplan“, sagt der gelernte Industriekaufmann und studierte Betriebswirt, der seit Ende 2018 für die weltweite Logistik bei Ottobock zuständig ist. „Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir den Bau zu keiner Zeit unterbrechen mussten. Allerdings haben wir die Hygieneauflagen in Anbetracht der aktuellen Lage verschärft.“ Das tägliche GT/ET Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Göttingen täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Etwa 3,5 Millionen Euro investiert Ottobock in die Erweiterung der Kapazitäten des Logistikzentrums am Standort Duderstadt. Spatenstich für den Hallenneubau war im Oktober vergangenen Jahres. „Die äußere Hülle haben wir im Mai fertiggestellt,“ berichtet Senger. Jetzt würden „die Außenanlagen in die bestehende Infrastruktur“ integriert. Senger sagt, was das bedeutet: „Konkret geht es dabei um die Zufahrt und den Hof.“ Regalsysteme und Shuttlesysteme: Ein weiterer Fokus liege zurzeit auf dem Innenausbau: „In enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Dienstleistern und Baufirmen haben wir mit den Montagearbeiten für den automatischen Versandsorter begonnen und installieren jetzt die Regalsysteme“, teilt der Logistik-Chef weiter mit. „Weiterführende Installationsarbeiten umfassen den Einbau von Shuttlesystemen, Versandluken und entsprechenden Versandbahnen durch die Halle“, ergänzt Senger. Im Anschluss sollen nach Angaben des Medizintechnikunternehmens noch Programmierarbeiten folgen, „um den neuen Bereich technisch in die bestehende IT-Infrastruktur zu implementieren“. Senger: „Um einen reibungslosen Ablauf gewährleisten zu können, müssen die Anlagen in Bestandshalle und Neubau optimal miteinander verknüpft sein. Das prüfen wir vorab im Testbetrieb.“ Das neue Logistikgebäude an der Max-Näder-Straße 15 wird etwa 2500 Quadratmeter groß sein und mit bestehenden Gebäuden verbunden sein. Für die Baugrube für den Hallenneubau waren rund 10 000 Kubikmeter Boden bewegt worden. Abläufe beim Wareneingang und -ausgang entzerren: Das bisherige Logistikzentrum war nach Unternehmensangaben an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen, weshalb die Erweiterung erforderlich wurde. Das neue Logistikzentrum soll auch die Abläufe bei Wareneingang und -ausgang entzerren. Im Innern der neuen, rund 2500 Quadratmeter großen Erweiterung sollen „automatisierte Abläufe und innovative Technik für eine energieeffiziente, sowie leistungsstarke Lagerung und Vorsortierung sorgen“, hatte Senger bereits im September 2019 berichtet. Rund 24 000 Lieferungen pro Monat – 40 Prozent mehr als bei der Eröffnung des Logistikzentrums im Jahr 2004 – werden nach Firmenangaben derzeit dort abgewickelt. 250 Mitarbeiter waren im September 2019 in diesem Bereich tätig, 80 davon im 7000 Quadratmeter großen Zentrum an der Max-Näder-Straße. 30 000 verschiedene verkaufsfähige Artikel lagern im Zentrum, Orthesen und Prothesen, aber auch Ersatzteile und Maschinen für Sanitätshaus-Werkstätten. Untergebracht sind sie in einem Kleinteile- und einem Palettenlager, die vollautomatisiert sind. Künftig soll über das erweiterte Logistikzentrum auch das Geschäft mit den Exoskeletten abgewickelt werden. Sie erreichen die Autorin per E-mail an b.eichner-ramm@goettinger-tageblatt.de. Von Britta Eichner-Ramm