Durch Zufall, über die Suchfunktion seines Radios, stieß Schlömp auf den illegalen UKW-Sender. Der verbreitete auf der Frequenz 88,0 Megahertz seine Botschaft. Schlömp informierte die Polizei, die schaltete die Bundesnetzagentur ein.
Die Regulierungsbehörde schickte einen Peilwagen nach Hilkerode, ortete den Sender im Dorf und forderte den Betreiber schriftlich auf, den Betrieb einzustellen. So schildert es René Henn, Pressesprecher der Bundesnetzagentur. Er bestätigt, dass seine Behörde wegen Frequenznutzung ohne Zuteilung ermittelt.
Mit Strahlenwaffen auf die Region
Das sei eine Ordnungswidrigkeit. Der Betrieb sogenannter Piratensender sei ein bekanntes Phänomen, „allerdings sonst nicht in ihrer Gegend“, führt er aus.
Zur gesendeten Botschaft sagt Henn nichts. An diesem Punkt wird es skurril und erklärt Schlömps Reaktion. Von Funkwaffeneinsatz sei die Rede gewesen, berichtet der Hilkeröder. Ein mit Akzent sprechender Mann habe erklärt, eine Spionageeinheit ziele mit Strahlenwaffen auf die Region.
Anzeige bei der Polizei erstatten
Wenn man betroffen sei, erleide man Herz- und Magenbeschwerden. Standort der Strahlenwaffe sei der Ravensberg bei Bad Sachsa. Den könne er von seinem Haus aus sehen, erklärt Schlömp, und erinnert an den Fernmeldeturm auf dem Berg. Deshalb sei er zunächst beunruhigt gewesen.
Er wandte sich an Polizei und Verfassungsschutz. „Im Nachhinein ist das natürlich Blödsinn“, sagt Schlömp zur skurrilen Botschaft des Senders. Der habe seinen Betrieb inzwischen tatsächlich eingestellt. Dennoch will Schlömp Anzeige bei der Polizei erstatten – wegen Bedrohung und Gesundheitsgefährdung.