Einen ganzen Jutebeutel mit Hotelschlüsseln bringt Bürgermeister Franz Jacobi (CDU) nach Unterzeichnung des Kaufvertrages ins Ristorante-Pizzeria Calabria mit.
Das Speiselokal an der Hauptstraße haben die seit 2004 in Rhumspringe lebenden Astas im November vergangenen Jahres eröffnet, veranstalten dort auch italienische Abende mit Sängerinnen und Sängern aus Emanueles Heimat. Trotz des Restaurantbetriebs in Rhumspringe arbeitet der Vater von drei Kindern im Alter von drei, fünf und sieben Jahren auch noch im Küchenbereich der Göttinger Universität.
Objekt schrittweise entwickeln
Italienisches Flair wollen die Kroatin und der Calabrese jetzt auch im Rhumehotel verbreiten. Als erster Schritt sollen Heizung und Sanitäranlagen saniert, der ehemalige Pub Forelle zu einer Eisdiele umgestaltet werden. „Wir wollen das Objekt schrittweise entwickeln“, sagt Emanuele Asta, setzt dabei auf viel Eigenleistung und die Hilfe seiner Familie und ist überzeugt, dass sich das unternehmerische Risiko lohnt. Die neuen Eigentümer streben an, die Eisdiele noch in dieser Saison zu eröffnen.
Biergarten-Ambiente
Im kommenden Jahr wollen sie dann Küche und Restaurant reaktivieren, den Saal für Familienfeiern und Veranstaltungen anbieten. „Die Grünanlage ist ein Juwel“, schwärmt Milka Asta vom Biergarten-Ambiente am Rhumeufer, will dort Spielgeräte für Kinder aufstellen und ein Café mit Frühstücksmöglichkeit einrichten. Den verstaubten Charme der Vergangenheit wollen die Astas hinter sich lassen, Parkett und Teppichboden durch Fliesen ersetzen, offenen Raum von der Rezeption bis zum Biergarten schaffen.
Dorfkneipe und Anlaufpunkt
„Das Rhumehotel soll auch wieder Dorfkneipe und Anlaufpunkt werden“, sagt Emanuele. Was aus dem Bettenhaus wird, ist derzeit noch offen. Eventuell soll es später wieder für Hotelbetrieb genutzt werden.
Jacobi ist froh, dass es statt eines Investors von außerhalb eine innerörtliche Lösung gibt. „Wir folgen dem Wunsch der Bevölkerung, in Ergänzung des im Bau befindlichen Gesundheitszentrums auch Gastronomie im Ortskern wieder zu stärken“, sagt der Bürgermeister: „Seit Jahren sind Familienfeiern nur noch außerhalb möglich.“
Entwicklung im Ortskern
Nach mehreren ergebnislosen Zwangsversteigerungen hatte die Gemeinde das Rhumehotel im vergangenen Jahr für eine fünfstellige Summe erworben, um die weitere Entwicklung im Ortskern steuern zu können. Zum gleichen Preis wurde es jetzt weiterverkauft, nachdem der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung zugestimmt hatte. „Wir haben kein Geschäft dabei gemacht“, sagt Jacobi und spricht von einem ideellen Vorhaben.
Pläne anderer Interessenten
Für das Rhumehotel, das die Gemeinde schnellstmöglich wieder veräußern und einem Nutzungszweck zuführen wollte, habe es zuletzt noch drei weitere Interessenten gegeben, berichtet Rhumspringes Bürgermeister. Ihre Konzepte reichten von betreutem Wohnen für Senioren bis zum Plan, das Hotel aufzustocken und im Rhumepark am anderen Rhumeufer ein Bowlingcenter zu errichten – verbunden durch eine Brücke oder einen Tunnel unterhalb der Rhume.