„Am 12. Dezember wurde der Sperrmüll aus einer Haushaltsauflösung dort abgelagert“, sagt Wagner, der die Eckwohnung im Erdgeschoss bewohnt. Als Rollstuhlfahrer muss er die Welt aus einer tieferen Perspektive betrachten und deshalb bietet sich ihm beim Blick Richtung Denkmal ein Panorama aus Möbeln und Kartons. „Und das nicht zum ersten Mal in diesem Jahr“, erklärt er. Aber die Obernfelder Hausverwaltung sei nicht zu erreichen. Und die Gagfah, welche die Häuser vermiete, habe ihren Hauptsitz in Essen. Auch auf Tageblatt-Anfrage meldete sich die Verwaltung nicht und die Pressestelle der Gagfah war nicht besetzt.
Die Abladestelle sei zu Beginn mit rot-weißem Band abgesperrt worden. Doch das ist lange durchtrennt. Und wie so häufig bei länger liegenden Sperrmüllhaufen, nutzen andere Menschen die Gelegenheit, Dinge abzuladen. „Die große Tonne zum Beispiel ist erst vor zwei oder drei Tagen dazugekommen“, berichtet Wagner und verweist auch auf die gelben Wertstoffsäcke, die sich mittlerweile dort stapeln.
„Morgen ist Weihnachten. Ich hatte gehofft, dass der Haufen zumindest bis dahin entsorgt wäre“, ärgert sich der Rollstuhlfahrer. Während der Recherchen erfuhr er, dass die Abholung durch die Göttinger Abfallwirtschaft zumindest für den 28. Dezember geplant sei. „Dann muss ich wenigstens nicht den Jahreswechsel umgeben von Müll feiern“, hofft Wagner.
Von Rüdiger Franke