Duderstadt: Das kostet die weitere Altstadtsanierung

Die Stadt Duderstadt will in den kommenden Jahren die begonnene Sanierung der historischen Altstadt fortsetzen. In Summe stehen öffentliche und private Sanierungs- und Bauprojekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als sieben Millionen Euro auf der Liste. Welches sind die in den kommenden Jahren als „wichtig, aber auch kostenintensiv“ eingestuften Sanierungsprojekte? Unter anderem ist die Sanierung des Heimatmuseums Duderstadt vorgesehen – „eine der bedeutendsten Baumaßnahmen im Sanierungsgebiet“, wie betont wird. Die Planung soll noch in diesem Jahr vergeben werden, Ausschreibung, Vergabe und Baubeginn werden auf 2021 terminiert. Die Gesamtkosten werden mit 1,2 Millionen Euro veranschlagt. Darin nicht enthalten ist die inhaltliche Neuausrichtung des Heimatmuseums, die mit der Gebäudesanierung einher gehen soll. Lesen Sie auch: Das sind die Pläne für das Heimatmuseum Duderstadt Ebenfalls als öffentliche Baumaßnahme vorgesehen ist die Sanierung der Stadtmauer in einem weiteren Abschnitt. Die Mauer ist nach Auskunft von Jürgen Germerott, Fachdienstleiter Bauaufsicht und Denkmalschutz der Stadt Duderstadt, teilweise zugewuchert von Unkraut und Wurzeln, in einigen Abschnitten sogar eingestürzt und darüber hinaus oft nur schwer zugänglich, weil sie sich zum Teil auf Privatgrundstücken befinde. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Nun sollen noch im ersten Halbjahr 2020 die Anlieger beteiligt werden. Kalkulierte Gesamtkosten für die Sanierung der Stadtmauer: rund eine Million Euro. Gartendenkmal: Clara-Gerlach-Garten: Für Verwunderung hatten die veranschlagten Gesamtkosten für die Sanierung des Clara-Gerlach-Gartens während der Sitzung des Stadtenwicklungsausschusses gesorgt. 450000 Euro soll die Wiederherstellung des Gartendenkmals nach historischem Vorbild kosten. Ein Teil der Gartenfläche war im Zuge des benachbarten Bauprojekts an die Investoren verkauft worden, um eine Zufahrt zur Tiefgarage für den Neubaukomplex zu ermöglichen. Auflage für eine Genehmigung des Bauvorhabens sei eine denkmalrechtliche Abstimmung gewesen. Lesen Sie auch: Duderstädter Gartendenkmal: Teure Sanierung So hatte der Bauherr ein Konzept vorzulegen, wie das Gartendenkmal wieder hergestellt werden könnte. Die inzwischen vorgelegte Planung dafür zahlte der Investor. Die eigentlichen Sanierungskosten sind allerdings Sache der Stadt, der das Gelände des kleinen Parks gehört. Bei dem kleinen Stadtpark zwischen Christian-Blank-Straße und Hinter der Mauer handelt es sich um ein Gartendenkmal „von nationalem Rang“. Nun soll „dieses untergegangene Kleinod wieder seiner ursprünglichen Bestimmung“ zugeführt werden. Drittel-Anteil an Finanzierung trägt die Stadt: Mit dem Flächendenkmal „Altstadt“ ist Duderstadt seit 2010 im Förderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ (heute: Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren – Erhalt und Entwicklung der Stadt- und Ortskerne“). Das bedeutet, dass für Sanierungen im öffentlichen Bereich innerhalb des Sanierungsgebiets zwei Drittel der Kosten von Bund und vom Land finanziert werden können. Die Krux an der Sache ist jedoch, dass auch die Stadt einen Drittel-Anteil tragen muss. Eine aktualisierte Anpassung der Kosten- und Finanzierungsübersicht hat die Verwaltung jetzt dem Fachausschuss vorgelegt, Anfang März soll dann der Rat dem Beschlussvorschlag zustimmen. Damit verbunden ist, dass die im Haushalt und der Finanzplanung der errechnete Eigenanteil in Höhe von rund 320000 Euro bereitgestellt werden muss. Bislang sieht die Finanzplanung einen Eigenanteil von 200000 Euro bis einschließlich 2022 vor. Geplant ist laut Verwaltungsvorschlag nun, dass die darüber hinaus zu erbringende Summe von 320000 Euro auf die Jahre 2023 bis 2025 aufgeteilt wird. Private Grundstückseigentümer können für Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen an ihren Gebäuden Zuschüsse erhalten, wenn das Grundstück im Sanierungsgebiet „Altstadt“ Duderstadt liegt. Um Zuschüsse zu bekommen, stellen Interessierte einen Antrag bei der Stadt und entwickeln nach einem Beratungsgespräch ein Konzept mit Kostenaufstellung. Bauaufsicht und Denkmalschutz prüfen das Vorhaben, erst nach erfolgreichem Durchlaufen wird der Förderbetrag ermittelt und ein Modernisierungsvertrag zwischen Eigentümer, Stadt und dem Sanierungsträger geschlossen. In der Förderrichtlinie, die auf der Website der Stadt Duderstadt einzusehen ist, heißt es, dass nur Maßnahmen förderfähig sind, die im Einklang mit den vorhandenen städtebaulichen Zielvorstellungen der Stadt stehen. Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen, die zur Behebung von Mängeln und Missständen der äußeren Gestaltung von Gebäuden von geschichtlicher, künstlerischer oder städtebaulicher Bedeutung und zur Verbesserung des Nutzwertes beitragen, wären zum Beispiel förderfähig. Sie erreichen die Autorin per E-Mail an b.eichner-ramm@eichsfelder-tageblatt.de oder unter Telefon 05521/9499712. Von Britta Eichner-Ramm

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