Tiftlingerode will Nachfrage nach Bauplätzen mit Neubaugebiet Rotes Feld decken

Wenn alles gut läuft, könnte im Mai mit den Vorbereitungen für die Erschließung begonnen werden, sagte Tiftlingerodes Ortsbürgermeister Gerd Goebel (CDU) während der jüngsten Ortsratssitzung mit Blick auf die geplante Erweiterung des Baugebiets „Rotes Feld“. Sechs bis sieben Jahre lang hätten die Tiftlingeröder für das Baugebiet gekämpft, erinnerte er. Nun hoffe er, „dass es mit Volldampf in die Realisierung geht“. Auch seitens der Investorengemeinschaft Hermann Hesse/Jürgen Vollmer gab es optimistische Signale für eine Umsetzung noch in diesem Jahr. Goebel zufolge habe die Stadtverwaltung die Aufstellung des Bebauungsplans „Rotes Feld – 1. Erweiterung“ gerade erst bekannt gemacht. Es folge nun die Öffentlichkeitsbeteiligung, dann würden die Stellungnahmen abgewogen und bewertet. Sollte der Verwaltungsausschuss am 22. April einen positiven Beschluss fassen, sei davon auszugehen, dass dann auch der Rat Anfang Juli zustimme, erläuterte Goebel weiter. Daher könne voraussichtlich bereits im Mai mit den vorbereitenden Arbeiten für die Erschließung begonnen werden. Den Angaben von Hermann Hesse zufolge werde die Erschließung etwa ein Vierteljahr dauern. „Das heißt, theoretisch könnte der jetzige Ortsrat noch den Spatenstich für das Baugebiet vornehmen – eventuell sogar auch für das erste Haus“, so Hesse. Großer Bedarf an Bauplätzen: Der Bedarf an Bauplätzen sei vor allem bei den Tiftlingerödern sehr groß, betonte der Ortsbürgermeister. Es gebe mehr Interessenten als Bauplätze. Goebel signalisierte aber, dass es über das jetzt geplante Neubaugebiet weitere Baumöglichkeiten geben soll. „Der Ortsrat wird eine Lösung finden, dass alle einen Bauplatz bekommen.“ Es gebe in Absprache mit der Verwaltung bereits entsprechende Initiativen, deutete Goebel an. Die Bauplätze sollen in der Reihenfolge der Anmeldungen vergeben werden. Zunächst einmal sollen 14 Grundstücke am Ortsrand von Tiftlingerode in Richtung Gerblingerode entstehen. Zwei direkt an der Kreisstraße gelegene Grundstücke sind für eine Bebauung mit Mehrfamilienhäusern vorgesehen, die restlichen können maximal zweigeschossig mit Einfamilienhäusern bebaut werden. Die vorgesehene Erweiterung des bestehenden Baugebiets „Rotes Feld“ liegt in Hanglage, erläuterte Elisabeth Krieter, bei Hesse/Vollmer Projektleiterin für das Tiftlingeröder Baugebiet. Das Neubaugebiet werde eine Gesamtfläche von 1,3 Hektar haben, davon entfallen auf die 14 Bauplätze knapp 11 600 Quadratmeter. Anbindung an bestehendes Gebiet: Über eine Stichstraße werde das Gebiet in Süd-Nord-Richtung von der Kreisstraße aus erschlossen, berichtete Krieter. Dazu soll es eine Anbindung ans bestehende Baugebiet geben. Fahrzeuge und Fußgänger werden sich die 6,50 Meter breite Straße teilen. Vorgesehen sind außerdem sieben Parkplätze sowie Bauminseln entlang der Erschließungsstraße. Um Lärmbelastungen für das Baugebiet zu vermindern, soll es einen kleinen Wall zur Kreisstraße geben, außerdem ist vorgesehen, das Ortsschild zu versetzen. Regen- und Schmutzwasser aus dem Neubaugebiet sollen über das natürliche Gefälle in das vorhandene Kanalnetz eingeleitet werden. Ein Staukanal im Bereich der vorderen Grundstücke mache eine oberirdische Regenrückhaltung überflüssig, wodurch auch keine Bauplätze verloren gingen, erklärte Krieter. Lesen Sie auch Neues Baugebiet in Tiftlingerode Tiftlingerode: Baugebiet "Rotes Feld" soll erweitert werden Hermann Hesse ergänzte, dass es keine Bauvorschriften zum Beispiel in Bezug auf Dachform oder -farbe geben werde. Auch könnten die Häuser innerhalb der vorgegebenen Baufelder frei platziert und zweigeschossig gebaut werden. Einige Vorgaben müssen künftige Bauherren im „Roten Feld“ dennoch beachten. Einfriedungen, Zäune oder Hecken dürfen zur Straße hin maximal 1,20 Meter hoch sein. Außerdem seien Schotter- oder Kiesgärten im Sinne der Biodiversität auf den Grundstücken nicht zugelassen, so Hesse. Der Ortsrat Tiftlingerode will 30 bis 40 Obstbäume – beispielsweise Kirsche, Pflaume, Apfel und Birne – beim ehemaligen Spielplatz im Salmketal und am Weg zum Sportplatz pflanzen. Die CDU-Ortsratsmitglieder Klaus Deppener, Christopher Koch und Gerd Goebel haben nach einer Ortsbesichtigung einen Plan erarbeitet, der nun noch mit dem Sportverein abgestimmt werde. Für die Pflege und den Schnitt der Bäume will das Gremium in den nächsten Jahren jeweils 1000 Euro bereitstellen. Es lägen, so hieß es in der jüngsten Ortsratssitzung, Angebote für Bäume vor: In den ersten beiden Jahren (2022 und 2023) würden je Baum fünf, danach zehn Euro zuzüglich Mehrwertsteuer berechnet. Der Duderstädter Rewe-Markt habe sich bereit erklärt, 600 Euro zu übernehmen. Im Rahmen des Klimaschutzprojekts Tiftlingerode sollen außerdem Insektenhotels aufgestellt werden. Sie erreichen die Autorin unter E-Mail: b.eichner-ramm@eichsfelder-tageblatt.de Telefon: 0 55 27 / 94 99 712. Von Britta Eichner-Ramm