Die Dorfinitiative Mingerode 2030 hat am Sonnabend ihr zweites Apfelfest ausgerichtet. Rund 250 Gäste besuchten die Veranstaltung an der Obstbaumallee Am Suthfeld, wie Sprecher Max Moser mitgeteilt hat. „Wir sind mit dem Besuch zufrieden“, ergänzte Hartmut Kohl.
Alte Obstsorten
Eine Führung durch die Obstbaumallee bildete einen der Programmpunkte des Apfelfestes. Dabei wurden auch zwei Bäume mit alten Apfelsorten gepflanzt. „Wir haben zum einen eine Tiefenblüte gepflanzt“, erläuterte Ulrich Scheidel. Der Name stamme daher, dass die Blüte in einem tiefen Kelch liege. Die zweite Sorte sei Krügers Dickstiel gewesen. „Beide Sorten stammen aus dem 19. Jahrhundert“, sagte Scheidel.
Rund 1,8 Tonnen Äpfel
Rund 1,8 Tonnen Äpfel wurden während des Festes zu frischem Apfelsaft gepresst. Im vergangenen Jahr pressten die Mitglieder der Dorfinitiative noch selbst Apfelsaft. In diesem Jahr hatten sie sich maschinelle Unterstützung durch das Einbecker Mostwerk geholt. Am Ende waren circa 1200 bis 1300 Liter in Fünf-Liter-Kanister abgefüllt, erklärte Siegfried Kappey vom Mostwerk. Insgesamt bekomme er mehr als 70 Prozent aus der Rohware. Für Mingerode 2030 habe er 661 Liter gepresst. „Da bekommt die Schule einen Anteil für ihre Mittagsverpflegung“, erzählte Kohl.
Regionale Produkte
Kohl erklärte, dass beim Apfelfest regionale Produkte im Mittelpunkt stehen. „Alle Äpfel beispielsweise stammen aus unserer Obstbaumallee.“ Ebenfalls regionale Produkte gab es am Stand von Irmgard Wucherpfennig. Sie hatte für einen guten Zweck verschiedene Sorten Essig, Fruchtaufstrich und Likör hergestellt. Familienmitglieder verkauften diese beim Fest.
Kochen am alten Herd
Regionalität sei das Hauptstichwort, bestätigte auch Kappey. Dass dieses Stichwort derzeit ein breites Publikum anziehe, hätten unter anderem die Südniedersachsentage auf dem Gut Wangenheim in Waake gezeigt. „Regionlität und die Geselligkeit bei solch einer Veranstaltung bleiben in den Köpfen.“ Geselligkeit gab es vor allem im Sitzbereich in der Nähe des Getränkeausschanks und des alten Küchenherdes, der auf dem Feldweg aufgebaut wurde. Der Ofen wurde mit Holz beheizt, sodass Mitglieder von Mingerode 2030 dort für die Besucher Apfelkücherl mit Zucker und Zimt sowie Pfannkuchen mit Äpfeln zubereiten konnten. Als weiteren Programmpunkt führte Daniel Kunkel seine neue Maschine zur Brennholzherstellung vor. Hinten legte er Baumstämme auf das Band und schnitt diese dann in Stücke mit vorgegebener Länge. Die geschnittenen Stücke wurden direkt im Anschluss auch gleich gespalten. Ein Förderband transportierte dann das Brennholz weiter, so dass die Stücke am Ende in eine bereitstehende Gitterbox fielen.
Hobbyimker
Wie schon im vergangenen Jahr war auch Hobbyimker Dirk Schwedhelm wieder mit einem Stand vertreten. Er erzählte, dass er im Winter zwei seiner vier Völker verloren habe. Er habe aber von meinen neue Stämme gezogen und von einem anderen Imker weitere Stämme erhalten, sodass er aktuell acht bewohnte Kisten habe. „Von meinen zwei Völkern habe ich 70 Kilogramm Honig ernten können“, berichtete er. Es sei ein entspannendes Hobby. „Ich komme einfach aus seinem Alltag raus, wenn ich bei meinen Bienen bin“, sagte er. Sein Honig ist durchaus begehrt. „Viele Leute haben mich noch nach Rapshonig gefragt“, erzählte der Hobbyimker. Der sei begehrter als der Sommerhonig, sei aber leider nicht mehr verfügbar.
Positives Fazit
„Mit solch einer Besucherzahl haben wir nicht gerechnet“, zog Kohl ein positives Fazit. Eine Wiederholung im kommenden Jahr könne er sich gut vorstellen, ergänzte Moser.
Von Rüdiger Franke