Corona-Ausbruch in Friedland: 63 Infizierte im Grenzdurchgangslager

Eine weitere Infektion mit Covid-19 ist im Grenzdurchgangslager Friedland festgestellt worden: Am Montag erfolgte, nach dem Ausbruch der Infektionskrankheit Mitte Juni, eine erneute Testung von 276 Personen. Damit sind 63 Personen aus dem Grenzdurchgangslager (GDL) in Friedland an Covid-19 erkrankt. Nach Angaben der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen handelt es sich um 53 Spätaussiedler, drei Asylbewerber und sieben Mitarbeiter. Hannah Hintze, Sprecherin der Landesbehörde, sprach von einer „positiven Entwicklung“. Es sei erfreulich, „dass es bei allen 63 Erkrankten einen milden Verlauf gibt“. Die Erkrankten sind in Quarantäne. Für Spätaussiedler im Grenzdurchgangslager stehen dort ausreichend Quarantäne-Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung, nachdem vergangene Woche knapp 100 Personen in andere Aufnahmelager gebracht wurden. Bei dem am Montag erfolgten Test waren zwei Proben bis Mittwoch noch ohne Ergebnis und zwei weitere nicht auswertbar. Deshalb wurden, so Hintze, zwei Personen erneut getestet durch die Hausärztin des Grenzdurchgangslagers. Somit stehen noch vier Testergebnisse aus. In den Statistiken der Gesundheitsämter werden die Infizierten nach Wohnsitzen aufgelistet. Daraus ergeben sich mit Blick auf die Gemeinde Friedland Zahlen, die das Infektionsgeschehen im Grenzdurchgangslager nicht abbilden. Der für das für das Gesundheitsamt von Stadt und Landkreis Göttingen zuständige Sprecher Dominik Kimyon erklärte den Sachverhalt so: „Für die statistische Angabe über das Gesundheitsamt für die Stadt und den Landkreis Göttingen zählen für Friedland aber nur die Personen, die ihren Erstwohnsitz beziehungsweise ihre Meldeadresse in der Gemeinde Friedland haben.“ Mitarbeiter aus anderen Landkreisen und anderen Gemeinden zählten folglich in der Göttinger Statistik nicht mit und tauchten stattdessen in der Statistik des jeweils anderen Landkreises oder der Gemeinde auf. Von Angela Brünjes