Weihnachtswunschbäume für Friedland

„Gerade jetzt geht es darum zu zeigen, dass wir da sind“, sagt Andreas Friedrichs (SPD), Gemeindebürgermeister von Friedland. Er trägt außer dem mittlerweile obligatorischen Mundschutz einen roten Mantel mit Pelzbesatz und die passende Mütze. Auf der Ladefläche seines Transporters liegen Tannenbäume, an seiner Seite sitzt in ähnlicher Kleidung seine Enkelin Lara. Die beiden verteilen an diesem Sonnabend Weihnachtswunschbäume in den Ortschaften – eine Aktion der Verwaltung. Die Idee: An öffentlichen Plätzen werden die kleinen Nadelbäume aufgestellt. Wer möchte, kann eine Karte mit einem Wunsch oder einer Botschaft anhängen. Friedrichs Karte hängt schon am Baum. Darin appelliert er an den Gemeinsinn der Friedländer und bedankt sich bei all jenen, die auch in der Krise aktiv waren. Dank für Engagement: Die Botschaft dahinter: Es ist nicht die Zeit, sich hinter Verordnungen und Auflagen zu verstecken und in den Individualismus zurückzuziehen. Trotz aller Abstandsregeln müsse man jetzt für einander da sein. In der Gemeinde gebe es viele Menschen, die sich für das Gemeinwohl engagieren, so Friedrichs. Er hebt die Mitarbeiter der Verwaltung oder der gemeindlichen Einrichtungen ebenso hervor wie die Ehrenamtlichen in den Ortsräten und Vereinen. Sie alle zeigten außergewöhnliches Engagement, „und das mit Vorsicht, Pragmatismus und auch ein bisschen zivilem Ungehorsam“, lobt Friedrichs mit einem Augenzwinkern. Außer den Weihnachtswunschbäumen gab es in der Gemeinde Friedland am Wochenende auch noch Pizza-Gutscheine für die Teams von Feuerwehr, Polizei, Kitas, Schulen und anderen Institutionen. „Ein kleiner Ausgleich für die ausgefallenen Weihnachtsfeiern“, so der Verwaltungschef. Bevor Friedrichs wieder mit seiner kleinen Gehilfin in den Transporter steigt, dreht er sich noch einmal um: Es gebe aktuell in Friedland und Umgebung sechs Quarantänefälle, statistisch komme die Gemeinde besser durch die Krise als viele andere. Das sei kein Zufall und vor den Feiertagen vielleicht ein Grund für ein bisschen Zuversicht. Lesen Sie auch Friedland-Garten besteht seit 3 Jahren und soll für Zukunft fit werden Friedland: Innere Mission begrüßt Geflüchtete mit Paketen Friedland: Ein Blick auf 75 Jahre Grenzdurchganzlager Von Markus Scharf