Demo gegen AfD-Veranstaltung in Gieboldehausen

Die niedersächsische Landtagsfraktion der AfD tourt derzeit mit einer Werbekampagne durchs Land. „Fraktion unterwegs“, so der Titel der Reise, die das Team um Dana Guth näher an das Wählervolk bringen soll. Der Auftakt in Gieboldehausen am Sonnabend erfüllte dieses Vorhaben – das Volk kam. Allerdings kam es mehrheitlich, um gegen die AfD zu demonstrieren. Während sich im Inneren des Niedersachsenhofs knapp 40 Parteimitglieder und -Anhänger beschützt durch finster blickende Sicherheitsleute gleichmäßig im großen Saal verteilten, drängten sich draußen etwa 250 Demonstranten an der Absperrung der Polizei. „Uns scheint hier die Sonne ins Gesicht, denen da drinnen nicht“, begrüßte Agnieszka Zimowska vom DGB die Teilnehmer der Kundgebung, die Hans-Georg Schwedhelm vom Duderstädter Bündnis gegen Rechts angemeldet hatte. Warme Worte für den Wirt: Mehrere Parteien und Organisationen waren seiner Einladung nach Gieboldehausen gefolgt, nachdem er noch bis zuletzt versucht hatte, den Eigentümer des Niedersachsenhofes davon abzubringen, an die AfD zu vermieten. Was draußen ein lautes Pfeifkonzert auslöste, brachte dem Wirt drinnen warme Worte der Fraktionschefin Guth ein. Es komme leider immer wieder vor, dass Gastronomen dem Druck der „selbsternannten Zivilgesellschaft“ nachgeben müssten, wenn sie an die AfD vermieten wollten, lobte sie. Guth und ihre Kollegen „Mr. Windkraft“ Stefan Wirtz und „der Lehrer“ Harm Rykena referierten und lamentierten über das Negativ-Image der Landwirte, gefährliche Windkraftanlagen, schlechte Bildungsstandards und den bösen Wolf. Themen, die bei den Anwesenden gut ankamen – vor allem, wenn sie von den Experten der AfD zugespitzt wurden. Die drei Abgeordneten präsentierten keine neuen Erkenntnisse, aber sie gaben sich im Kreise ihrer Zuhörer meinungsstark: Der Wolf gehört hier ebenso wenig hin wie Windräder oder Lebensmittel aus Südamerika. Vor der Tür waren sich die Demonstranten indes weitestgehend einig, dass hier an diesem Sonnabend in Gieboldehausen nur eines nicht hingehörte: eine Veranstaltung der Afd. Von Markus Scharf

250 Gegendemonstranten - Lautstarker Protest gegen Auftritt der AfD in Gieboldehausen