Feuerwehr, Kläranlage und Mühlenbrücke: Diese Investitionen plant die Samtgemeinde Gieboldehausen

Die Verwaltung der Samtgemeinde Gieboldehausen hatte den Haushaltsentwurf 2021/22 und das geplante Investitionsprogramm für die Folgejahre zu den Beratungen in den Ausschüssen vorgelegt. Stattliche Summen sind in den Zahlenwerken für bauliche Vorhaben eingeplant, wie der Bauausschuss sowie eine Handvoll Zuhörer am Dienstagabend in der Mehrzweckhalle Rüdershausen erfuhren. Es geht um die Feuerwehrhäuser in Obernfeld und Krebeck, die Kläranlage in Gieboldehausen und die marode Mühlenwasserbrücke am Ortsausgang von Obernfeld. Samtgemeindebürgermeister Steffen Ahrenhold (CDU) und Fachbereichsleiterin Christina Kutzborski gaben dem Gremium und den Zuhörern einen Überblick. Das Feuerwehrhaus in Obernfeld muss erweitert werden, um den aktuellen Anforderungen Rechnung tragen zu können. Zum Beispiel müssen die Sanitäranlagen saniert werden. Ein Anbau an das bestehende Gerätehaus soll darüber hinaus die Raumnot lindern. Der Anbau würde bis auf die Grundstücksgrenze reichen. Daher waren Gespräche mit dem Nachbarn geführt worden, berichtete Ahrenhold. „Es konnte Einigkeit erzielt werden“, verkündete er. Feuerwehr Obernfeld bietet Eigenleistung an: Außerdem wurden die voraussichtlichen Kosten für das Bauprojekt ermittelt. In Summe werde mit einem Volumen von rund 614 600 Euro gerechnet, sagte Ahrenhold. Die Feuerwehr Obernfeld habe indes Eigenleistungen in verschiedenen Gewerken zugesagt. Die zugesagten 500 Arbeitsstunden brächten eine Ersparnis von rund 30 000 Euro, lobte der Samtgemeindebürgermeister. Die Investitionen für das Feuerwehrhaus Obernfeld sind vorgesehen, eine Umsetzung ist für das laufende Jahr geplant. Auch beim Feuerwehrhaus Krebeck besteht Handlungsbedarf. Die Mittel dafür sind im Doppelhaushalt 2021/22 eingeplant, sagte Ahrenhold. Derzeit werde seitens der Gemeinde Krebeck jedoch geprüft, ob für die Feuerwehr ein neuer Standort im Bereich der alten Schule in Frage kommt. Eine Kostenschätzung gibt es noch nicht, aber zumindest die Planungskosten sind schon einmal vermerkt. In der Diskussion ist auch das Thema Kläranlage. Die mittlerweile 40 Jahre alte Anlage muss saniert werden. Auch wenn noch nicht feststeht, ob es eine Sanierung samt Erweiterung geben wird, oder gar Alternativen in Frage kommen, werden im Haushalt schon einmal fast sechs Millionen Euro dafür reserviert. „Wir müssen uns beraten, was sachlich und wirtschaftlich die richtige Lösung wäre“, sagte Ahrenhold. Lesen Sie auch Kläranlage Gieboldehausen: Diese Möglichkeiten sieht ehemaliger EWB-Chef Brücke über den Mühlengraben zwischen Obernfeld und Germershausen ist marode Samtgemeinde Gieboldehausen: Drei Feuerwehrhäuser werden saniert Kläranlage: Auch über gemeinsame Lösung nachdenken: „Sechs Millionen für die Kläranlage, das geht uns in der CDU-Fraktion nicht leicht über die Lippen“, sagte Frank Dittrich (CDU). Dennoch sollte auf Basis eines Gutachtens von 2010 auch überlegt werden, ob an Stelle einer Erweiterung auch ein Neubau in Frage komme. Die CDU-Fraktion beantragte daher, mit den umliegenden Abwasserverbänden Kontakt aufzunehmen und über eine Anbindung oder eine gemeinschaftliche Lösung zu sprechen. Die Verwaltung soll außerdem die Zahlen von 2010 aktualisieren. Das Gremium sprach sich einstimmig dafür aus. Vierter großer Posten im Baubereich des Haushalts- und Finanzplans der Samtgemeinde ist die notwendige Sanierung der maroden Mühlenwasserbrücke. Verschiedene Varianten seien geprüft worden, sagte Kutzborski. Die aktuelle Kostenschätzung für die Maßnahme bezifferte sie auf rund 350 000 Euro. Einig war man sich während der Ausschusssitzung, dass möglicherweise Fördermittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) fließen könnten – das jedoch wäre erst 2022 möglich. Nun soll geprüft werden, ob aufgrund der Dringlichkeit eventuell ein vorheriger Beginn möglich wäre. Über den Haushaltsentwurf 2021/2022 und die Investitionsplanung für die folgenden Jahre berät der Finanzausschuss der Samtgemeinde Gieboldehausen in seiner öffentlichen Sitzung am Donnerstag, 21. Januar. Das Gremium kommt um 18 Uhr in der Sporthalle der Grundschule Gieboldehausen zusammen. Das Zahlenwerk ist bereits im Schulausschuss, im Jugendausschuss und im Bauausschuss vorberaten worden und liegt nun den Mitgliedern des Finanzausschusses vor. Die endgültige Verabschiedung des Haushaltsplans ist dann im Samtgemeinderat am 28. Januar vorgesehen. Die Tagesordnung des Finanzausschusses beinhaltet auch den Jahresabschluss für das Jahr 2019. Der Überschuss in Höhe von 456 727,40 Euro soll in die sogenannte Überschussrücklage fließen. Von Britta Eichner-Ramm