Das Männerballett des Kirchworbiser Carneval Clubs (KCC) hat das Männerballett-Festival in Rollshausen gewonnen. Sieben Ensembles waren am Freitagabend in der Mehrzweckhalle in Rollshausen angetreten, um nach den Worten des Moderators Carsten Papke „weltweiten Ruhm und einen Wanderpokal“ zu erringen.
Perfekte Bedingungen
Die Bedingungen für die Premiere des Männerballett-Festivals des Rollhäuser Carneval Vereins (RCV) waren perfekt – die Mehrzweckhalle in Rot und Weiß dekoriert und schon zwei wochen zuvor ausverkauft. Sieben Formationen aus Hilkerode, Kirchworbis, Mingerode, Rollshausen, Seeburg und Wollbrandshausen boten den 250 Zuschauern eine unterhaltsame Show. Die Stimmung näherte sich von Beginn an stetig dem Siedepunkt.
King Julien als Einheizer
„Ich bin sehr gespannt auf den heutigen Abend“, sagte Schirmherr Steffen Ahrenhold, Gieboldehausens Samtgemeindebürgermeister. Die Prinzengarde des RCV stimmte das Publikum ein. „You’ve got to move it, move it“ ertönte aus den Boxen und Sascha Kopp holte als King Julien aus Madagaskar die Zuschauer das erste Mal von den Stühlen.
Die Bilder des Festivals:
Aerobicstunde
„Nun seit ihr aufgewärmt und bereit für unser erstes Männerballett“, rief Papke in die Menge und kündigte die Formation des Mingeröder Carneval Vereins (MCV) an. Eine Aerobicstunde war angesagt. „Wer hat Euch denn die Kostüme ausgesucht?“, fragte Papke hinterher und zeigte auf die türkisfarbenen Stringeinteiler dreier Tänzer, die diese über ihren pinkfarbenen Leggins trugen.
Matrosen im Rhythmus
Zu „In the Navy“ von den Village People enterten zwölf Matrosen des Fastnachtvereins Wollbrandshausen die Bühne. „Die Bühne ist so voll, dass wir heute zum ersten Mal eine Tonne Lebendgewicht hier oben haben“, kommentierte Papke. Mit dabei beim ältesten Verein des Abends Wolfgang Bodmann, mit 65 Jahren der älteste Teilnehmer des Abends.
Im Tutu auf dem Highway to Hell
Das Ensemble des Hilkeröder Carneval Vereins (HCV) rockte die Bühne zu Klängen von unter anderem Rage against the Machine und Queen. Ihr Motto: die Ideenfindung. Dazu hatten sie die Kostüme der vergangenen Jahre dabei: Römer, Feuerwehrleute, Superman tanzten auf der Bühne bevor es am Ende ein Disco-Outfit wurde. Und wer hätte gedacht, dass sich AC/DCs „Highway to Hell“ zum Tutu-Tanz eignet?
Alltagshelden
Die Alltagshelden würdigte das erste Ballett des RCV. Vom morgendlichen Aufstehen über das Frischmachen vor dem Spiegel, die Fahrradfahrt ins Büro bis zum Arbeitsalltag. Und dann tauchte auch noch „Cordula Grün“ auf. Die Moderation übernahm derweil der RCV-Vorsitzende Stefan Krone, weil Sitzungspräsident Papke selbst mittanzte. Danach gab es eine Pause.
Müllabfuhr
Nach der Pause ging erst einmal die Müllabfuhr auf die Bühne. Die Trommler der Brass- & Drum-Band des MCV funktionierten Mülltonnen, Plastikeimer, Blechtonnen, Töpfe, Pfannen, Heizungsrohre und Sägeblätter zu Rhythmusinstrumenten um. Das Publikum war eingestimmt auf den zweiten Teil.
Schullaufbahn
Eine Tafel und Schülerstühle standen auf der Bühne. Es folgte de längste Vorführung des Abends. Von der Einschulung bis zum Abitur begleiteten die Tänzer aus Kirchworbis eine Klasse. In drei Abschnitten zeigten die Obereichsfelder die Entwicklung der Schüler und feierten als Zugabe auf Mallorca. Und das Publikum feierte die Tänzer.
Fußballfeste
Keine leichte Aufgabe für die nachfolgenden Balletts. Zum Thema Fußball lief das zweite Ensemble des RCV ein. Sie hatten sich die Musiken und Jubel der vergangenen Weltmeisterschaften ausgesucht, angefangen mit Shakiras „Waka Waka“. Beim beliebten „Hu“-Jubel der Isländer, ein rhythmisches Klatschen mit begleitenden „Hu“-Rufen war die gesamte Halle dabei.
Blinkende Mützen
Letzte Gruppe des Wettbewerbs war das Ballett vom Karnevalsverein Seeburg. Damit schloss sich der Kreis, denn auch sie hatten sich für eine Aerobic- und Zumba-Darbietung entschieden, optisch garniert im Halbdunkel mit blinkenden Mützen.
Leuchtende Maiskolben
Es folgte die Bewertung. „Wir haben uns für die wahrscheinlich trinkfesteste Jury der Welt entschieden“, hatte Papke zu Beginn erläutert. „Die Balletts bewerten sich gegenseitig.“ Währenddessen zeigte die Prinzengarde einen Showtanz in zum Schluss leuchtenden Maiskolben-Kostümen.
Siegerehrung
Papke machte es spannend. Nachdem er fünf dritte Plätze ausgezeichnet hatte, fiel die Entscheidung zwischen den Alltagshelden der Gastgeber und den Schülern aus dem Obereichsfeld, die letztendlich im Konfettiregen den Pokal aus den Händen von Schirmherr Steffen Ahrenhold entgegen nahmen.
Appell
„Das ist ein Wanderpokal“, sagte Papke. „Das heißt, wir sehen Euch nächstes Jahr wieder – beim Männerballett-Festival 2020 in Rollshausen.“ Und der Hilkeröder Patrick Regin richtete noch einen Appell an die Männer im Publikum: „Ihr seht doch was passiert: Ihr werdet gefeiert. Also traut Euch!“
Von Rüdiger Franke