Kita-Neubau Rhumspringe: Zeitverzug bei Bauarbeiten wegen Wintereinbruch

Der Grundriss und die Dimensionen der künftigen Kindertagesstätte in Rhumspringe lassen sich bereits erahnen. Die Arbeiten am Rohbau des Neubaus in Nachbarschaft zur Reinhard-Horn-Grundschule ruhen derzeit allerdings – eine dichte Schneedecke deckt die Mauern ab. Wie sich die witterungsbedingte Pause der Bauarbeiten am Ende auf die Fertigstellung auswirkt, kann derzeit nur geschätzt werden. „Wir sind durch den Wintereinbruch etwa vier bis sechs Wochen in Zeitverzug“, sagt Gemeindedirektor Georg Moneke. Dennoch hofft er, dass der avisierte Zeitplan eingehalten werden kann. Danach ist eine Fertigstellung des Gebäudes zum Jahresende 2021 vorgesehen, sodass ein Umzug des Kindergartens in den Neubau in den Weihnachtsferien möglich ist. „Ob das aber noch haltbar ist, wird sich zeigen“, ergänzt der Gemeindedirektor. Architekt Markus Otto: „Wir setzen alles daran, dass der Bau zum Jahresende fertig ist“. Die Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten sind bereits beauftragt, so Moneke, ebenso Bodenbelagsarbeiten und Bauelemente. Bereits ausgeschrieben wurden nach Informationen Ottos, bereits Maler- und Fliesenarbeiten. Kurz vor der Vergabe durch die Gemeinde stünden die Fliesen- und Malerarbeiten, teilt Otto weiter mit. Für die technischen Gewerke wie Heizung, Sanitär und Elektro seien die Ausschreibungen vorbereitet. Im Frühjahr folgen dann noch die Ausschreibungen für die Außenanlagen, so der Architekt. Baufortschritt schon sichtbar: „Sehr zufrieden“ mit dem bisherigen Verlauf der Bauarbeiten an dem Kita-Neubau neben der Grundschule ist Rhumspringes Bürgermeisterin Barbara Hose (CDU). Einmal pro Woche schaut sie seit dem Spatenstich Anfang Oktober 2020 sich vor um und macht sich selbst ein Bild vom Baufortschritt. „Man kann schon gut erkennen, wie groß die Räume werden“, so Hose. Lesen Sie auch: Erster Spatenstich: Kinder schaufeln mit Katharina Woitschewski, Leiterin der Reinhard-Horn-Grundschule, an deren Gebäude der Kita-Neubau angrenzt, freut sich schon auf Fertigstellung. Und das nicht nur, weil dann in den beiden Klassenräumen, die zur Baustelle hin gelegen sind, der Geräuschpegel wieder sinkt. „Die erste Zeit war es schon sehr laut“, sagt sie. Weil ein Schließen der Fenster wegen des coronabedingten Lüftens nicht möglich war, hätten die Kinder – eine vierte und eine dritte Klasse – zum Teil mit Kopfhörern gelernt, berichtet Woitschewski. Ferner sei die Frühstückspause der Handwerker beispielsweise für Vorlesen oder Ähnliches genutzt worden. Nachbarschaft von Kita und Grundschule: Woitschewski verspricht sich von der direkten Nachbarschaft von Kita und Grundschule künftig bessere Möglichkeiten der Zusammenarbeit beider Einrichtungen in der Vorschularbeit. „Ich hätte da viele Ideen“, so die Schulleiterin mit Blick auf das künftige, wie sie es nennt, „Bildungszentrum“. Sie ergänzt aber auch, dass zunächst die Voraussetzungen dafür mit der Landesschulbehörde geklärt werden müssten. Lesen Sie auch: Baubeginn für Kita-Neubau im Oktober Mit dem Neubau entsteht eine gemeinsame Kita für die Gemeinden Rhumspringe, Rüdershausen und Wollershausen (mit Lütgenhausen). Es ist ein eingeschossiger Bau geplant, der die Möglichkeit für eine Erweiterung durch Aufstockung bietet. Fünf Gruppen sollen zunächst in der Einrichtung Platz finden – zwei Krippengruppen je 15 Säuglinge und Kleinstkinder sowie drei Kindergartengruppen je 25 Drei- bis Sechsjährige, jeweils eine ist als integrative Gruppe möglich. Neubau mit Option zum Aufstocken: Weiterhin sieht die neue Kita einen Mehrzweckbereich, einen Küchenbereich sowie Sozial-, Aufenthalts- und Verwaltungsräume vor – alle barrierefrei erreichbar. Krippen- und Kindergartenbereich erhalten laut Planung jeweils ein Pultdach mit sichtbaren Holzbalken, dazwischen ist ein Flachdach mit extensiver Begrünung vorgesehen. Hier könnte bei Bedarf eine weitere Kindergartengruppe aufgestockt werden. Lesen Sie auch So soll der neue Kita-Neubau in Rhumspringe aussehen Die Nutzfläche des Gebäudes beläuft sich auf 950 Quadratmeter, dazu kommt eine Außenspielfläche von rund 1560 Quadratmetern haben. Der Kindergarten soll künftig einen Teil der Schulpausenhalle mit nutzen. Ein Teilabriss der Pausenhalle an der Reinhard-Horn-Schule soll dem Versorgungstrakt der Kita mit der Küche Platz bieten. „Der bisher geschätzte Kostenrahmen wird dem aktuellen Kenntnisstand folgend wohl nicht ausreichen“, teilt Gemeindedirektor Georg Moneke mit. Im schlimmsten Fall werde derzeit mit Kostensteigerungen von bis zu 17 Prozent für den Rohbau und den Ausbau des Gebäudes gerechnet und mit einer Erhöhung von bis zu acht Prozent bei der Gebäudetechnik. „Auch wird die öffentliche Erschließung (insbesondere die Anbindung an das Stromnetz) wesentlich teurer werden, weil keine Anbindung an das vorhandene Leitungsnetz möglich ist“, ergänzt der Gemeinderirektor. Gemeinsam mit dem Architekturbüro werde der Kostenanschlag für die Gesamtmaßnahme in den nächsten Tagen neu kalkuliert. Moneke: „Die aktuellen Ausschreibungsergebnisse sind allerdings erfreulicherweise besser als erwartet ausgefallen, so dass durchaus Hoffnung besteht, dass diese Zahlen nicht in die Haushaltsberatungen einfließen werden, die demnächst beginnen sollen.“ Stand Mai 2019 beliefen sich die geschätzten Kosten für das Gemeinschaftsprojekt auf rund 2,25 Millionen Euro. Rhumspringe finanziert 63 Prozent, Rüdershausen 27 Prozent und Wollershausen zehn Prozent. Außerdem gibt es Fördermittel von Bund und Land für den Kita-Neubau. Von Britta Eichner-Ramm