Nancy Boy öffnet ihren Salon in Gieboldehausen am Montag um 6 Uhr

Als die Nachricht kam, dass die Frisörsalons ab 1. März wieder öffnen dürfen, stand bei Nancy Boy in Gieboldehausen das Telefon nicht mehr still. „Die ersten Anrufe kamen so schnell, dass ich kaum darüber nachdenken konnte, wie ich das alles regele. Zwei Wochen zum Start waren binnen kürzester Zeit dicht. Ich könnte rund um die Uhr arbeiten“, erzählt die Frisörmeisterin, die seit fast acht Jahren selbstständig ist. Um 6 Uhr empfängt sie am Montagmorgen die erste Kundin. Es wird in der kommenden Woche Tage geben, an denen sie mit einer Kollegin bis 22 Uhr abends in ihrem Geschäft stehen wird. „Das mache ich für die Kunden. Aufzuholen sind die Umsatzeinbußen der vergangenen zehn Wochen sowieso nicht.“ Das lukrative Weihnachtsgeschäft sei weggefallen. „Wir haben eigentlich kaum umsatzschwache Monate, vielleicht mal in den Sommerferien. Aber auch der Januar und Februar sind normalerweise gute Monate“, sagt Boy. Investitionen in die Sicherheit der Kunden: Maximal fünf Kunden dürfen sich zunächst zeitgleich in ihrem Salon aufhalten. Ob Frauen oder Männer, die Nachfrage nach Terminen sei gleichermaßen groß gewesen. „Es hat eben jeder Bedarf“, hat die Frisörmeisterin festgestellt. Sie hat noch einmal investiert, es gibt jetzt einen kontaktfreien Desinfektionsmittel-Spender und die einzelnen Plätze sind mit durchsichtigen Stellwänden abgetrennt, außerdem gibt es einen Luftfilter. Lesen Sie auch Friseure im Landkreis Göttingen sollen am 1. März wieder öffnen dürfen Licht an: Göttinger Friseure demonstrieren für die Öffnung ihrer Salons Einige Kundinnen, die zwischenzeitlich ihren grauen Haaransatz nicht mehr sehen wollten, hatten sich während des Lockdowns mit ihr in Verbindung gesetzt. „Ich hatte eine Rufumleitung drin, sodass ich jederzeit erreichbar war. Ich habe dann die Farbe fertig gemacht und sie an der Ladentür übergeben. Einige SOS-Anrufe hatte ich auch dabei.“ Die kamen dann, wenn sich Kundinnen bei Supermarkt-Farben vergriffen hatten und das Ergebnis im eigenen Badezimmer nicht so geworden war, wie sie es von der Fachfrau gewohnt waren. „Ich bin froh, dass es jetzt weitergeht. Leid tut es mir für meine Beauty-Kollegen, die noch immer nicht öffnen dürfen“, sagt die Gieboldehäuserin. Von Kathrin Lienig