Notbetreuung und Elternbeiträge sind Thema in Duderstadt und Bilshausen

Mitte März waren Schulen und Kindertagesstätten wegen der Corona-Pandemie geschlossen worden. Jetzt will das Land Niedersachsen die Kinderbetreuung schneller ausweiten als bisher geplant. Schon Mitte Juni sollen alle Kitas wieder öffnen – allerdings mit Einschränkungen, so Kultusminister Grant Hendrik Tonne am Mittwoch. Weil sich die Zahl der Neuinfektionen „auf niedrigem Niveau einpendelt“, so Tonne, strebe er an, „dass wir Mitte Juni die Eltern bei der Betreuung weiter entlasten und allen Kindern ein Angebot zum - wenn auch vom zeitlichen Umfang eingeschränkten - Besuch einer Kita machen können.“ Der Minister betont auch, dass es „bis zur Sommerpause keine Rückkehr zum gewohnten Regelbetrieb von vor der Corona-Pandemie wird geben können“. Er kündigt an, „dass die vorhandenen Spielräume konsequent zu nutzen, damit mehr Kinder in die Notbetreuung können“. Derzeit liege die Betreuungsquote in Tageseinrichtungen bei 23 Prozent. Allein in den kirchlichen Kinderbetreuungseinrichtungen in Duderstadt und den Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Gieboldehausen befinden sich zurzeit 292 Kinder in der Notbetreuung, teilen Stefan Dornieden und Katharina Jung von der Rendantur in Duderstadt mit, die für die 13 Einrichtungen unter Trägerschaft der katholischen Kirche im Landkreis Göttingen zuständig ist. Die Kitas seien dabei aber sehr unterschiedlich frequentiert. In Bilshausen etwa hätten Eltern von 45 Kindern aktuell den größten Betreuungsbedarf angemeldet, während in anderen Einrichtungen zwischen zehn und 15 Kinder die Notbetreuung nutzen. 82 Kinder besuchen in Duderstadt Notbetreuung: In den drei städtischen Kindertagesstätten in Duderstadt stieg die Zahl der Kinder in Notbetreuung von vier auf 18 (am 27. April) auf 76 (darunter 30 Schulanfänger) am 18. Mai auf 82 am 25. Mai, teilt die Stadtverwaltung mit. „In allen Einrichtungen werden seit dem 18. Mai spezielle Betreuungsangebote für Schulanfänger gemacht, so dass die Zahl der betreuten Kinder wesentlich gestiegen ist“, fasst Verwaltungssprecherin Svenja Eckert zusammen. Regulär stünden in Duderstadt in den städtischen und den sieben freien Einrichtungen 712 genehmigte Betreuungsplätze zur Verfügung, davon 116 Krippenplätze. Im Laufe der Zeit, sei die Zahl der Kinder in der Notbetreuung konstant gestiegen – je mehr Eltern in die Kriterien erfüllen und je mehr Lockerungen ermöglicht wurden, umso größer der Wunsch nach Betreuung der Kinder. „Die Eltern gehen damit sehr verantwortungsvoll um“, so Dornieden. Vielfach werde die Notbetreuung auch nur tageweise genutzt, oder aber die Betreuungszeiten würden nicht voll ausgeschöpft, ergänzt Jung. Das tägliche GT/ET Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Göttingen täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Eine steigende Tendenz hat auch Daniela Otto, Leiterin des kommunalen Kindergartens in Krebeck, den im Regelbetrieb 54 Kinder besuchen. Seit der Corona-bedingten Schließung der Einrichtung Mitte März gebe es den Notbetrieb. Aktuell würden Otto zufolge 22 Kinder betreut. Die Gemeinde prüfe derzeit, ob im Rahmen der angekündigten Möglichkeiten und Betreuungszeiten Vorschulkinder auch in der Sporthalle betreut werden können, sagt Krebecks Bürgermeister Frank Dittrich. Otte macht aber auch klar, dass die Notbetreuung nicht mit dem Regelbetrieb vergleichbar sei. Abrechnung stundenweise: Die Notbetreuung in Krippe oder Kindergarten werde stundenweise abgerechnet, erklären Dornieden und Jung von der Rendantur. Wenn der Rat der Stadt Duderstadt während seiner Sitzung am Donnerstag über das Thema Elternbeiträge berät, geht es unter anderem auch um die Berechnung der Notbetreuung. Der Vorlage zufolge soll der Elternbeitrag bei 1,85 Euro pro Stunde und Tag liegen – und das für Inanspruchnahme der Notbetreuung der unter Dreijährigen in den städtischen Einrichtungen und der über Dreijährigen, wenn sie über den gesetzlichen Betrreuungsanspruch von acht Stunden pro Tag hinaus betreut werden. Für die drei städtischen Einrichtungen hat die Verwaltung einen Betrag von rund 4000 Euro pro Monat errechnet. Weiterhin geht es um die normalen Elternbeiträge für die Kinderbetreuung. 76 Kommunen in Niedersachsen haben diese wegen der Corona-bedingten Schließung der Einrichtungen zeitweise ausgesetzt oder reduziert. Während der Ratssitzungen in Duderstadt und Bilshausen stehen entsprechende Beschlüsse an. In Duderstadt ist zum Beispiel vorgesehen, für den Zeitraum der Schließung der Kindertagesstätten die Pflicht zur Beitragszahlung für die Monate April bis Juni auszusetzen. Für die sieben Einrichtungen in freier Trägerschaft ist laut Vorlage von Erstattungskosten in Höhe von etwa 23000 Euro pro Monat auszugehen. Die Räte der Stadt Duderstadt und der Gemeinde Bilshausen beraten während ihrer öffentlichen Sitzungen unter anderem über das Thema Elternbeiträge. Die Sitzung in Duderstadt beginn um 17 Uhr im Bürgersaal des Historischen Rathauses, Marktstraße 66. Im Rathaus besteht Maskenpflicht. Weitere Themen in Duderstadt sind etwa das Stadtteilentwicklungskonzept Duderstadt-Südwest sowie drei Anträge der SPD-Ratsfraktion. In Bilshausen kommt das Gremium um 19 Uhr im Sporthaus am Sandweg 80 zusammen. Hier geht es außer um die Elternbeiträge auch um den Kindergartenbedarfsplan sowie die Erweiterung der Kindertagesstätte St. Bernadus und die Erhöhung der Kleingruppe um 13 weitere Plätze. Lesen Sie auch: Duderstadt und Adelebsen setzen Kita-Gebühren aus Sie erreichen die Autorin per E-Mail an b.eichner-ramm@eichsfelder-tageblatt.de oder unter Telefon 05527/9499712. Von Britta Eichner-Ramm

Entlastung bei Beiträgen - Eichsfelder Eltern nutzen verstärkt Notbetreuung