Schnee im Eichsfeld: Landwirt spurt Langlauf-Loipe bei Gieboldehausen

Landwirt Hans-Georg Gerhardy aus Gieboldehausen ist begeistertet Skilangläufer. Deshalb hat er den Schnee der vergangenen Tage genutzt und eine Loipe im Eichsfeld gespurt. Die Idee wird auch von anderen Langläufern angenommen. „Ich bin immer in den Harz gefahren“, erzählt Gerhardy. Dort konnte er den Langlaufsport ausüben. Begonnen habe er damit bereits Anfang der 1980er-Jahre. „Damals gab es erst im März Schnee“, erinnert er sich, dass er jeden zweiten Tag auf den Weg in das nahe gelegene Mittelgebirge gemacht hatte. „So lange habe ich auch schon meine Skier“, erzählt der Landwirt. Schnee sorgt für Inspiration: Als am vergangenen Wochenende der ausgiebige Schneefall begann, überlegte Gerhardy, wie er eine eigene Loipe bei Gieboldehausen herstellen könnte. „So viel Schnee“, sagt er. „Da lässt sich doch sicher selbst etwas basteln.“ Die Idee wurde unter anderem auch durch seine Mitgliedschaft im Velo-Club Eichsfeld (VCE) inspiriert. „Ich bin seit zwei Jahren im VCE“, erzählt er. Das Wintertraining finde immer in der Halle statt. Er habe aber auch gelesen, dass früher Langlauftraining im Harz auf dem Wintertrainingsplan gestanden habe. „Das können wir hier auch“, dachte er sich. Der Landwirt baute ein einfaches Spurmodell, das er mit dem Trecker durch den Schnee ziehen konnte. „Das ist sehr spartanisch aufgebaut“, berichtet er. Die Loipe werde von zwei Hölzern in den Schnee gedrückt. „Vorn habe ich ein Eisen montiert, das den Schnee plattdrückt.“ Für den nötigen Druck, damit die Hölzer die gewünschten Spuren im Schnee hinterlassen, sorgen ein paar Gewichte. Das sei nicht mit den Loipen in den Skigebieten zu vergleichen. „Ich habe ja keine Raupe, die das festdrückt.“ Aber es reiche, um dem Sport nachzugehen. Gerhardy machte sich ans Werk, setzte sich auf seinen Trecker und fuhr los. Als erstes zog er eine acht Kilometer lange Strecke. Am Abend probierte er sie dann selbst aus. „Ich habe aber festgestellt, dass sie doch sehr schwer zu fahren ist“, sagte er. Das sei vor allem den Abfahrten darin geschuldet. „Da wird man sehr schnell“, erklärt er. Das sei ihm bei der Treckerfahrt gar nicht so aufgefallen. Lesen Sie auch Zehn-Jahres-Schneerekord legt das Leben in Göttingen lahm Schön, weiß, kurios – die schönsten Bilder aus Göttingen und Region Wetter-Liveticker: Wie wird das Wetter morgen in Göttingen? Cantus-Bahnen fahren wieder Von der Biogasanlage zur Kläranlage: Ein neuer Versuch wurde gestartet. Das Ergebnis stellte den Landwirt dann auch zufrieden. Der Kurs hat eine Länge von etwa 4,5 Kilometern, verrät er. „Die Loipe führt von der Biogasanlage in Gieboldehausen zur Kläranlage in Rollshausen“, verrät er. Ursprünglich hatte er sich überlegt, die Spur auf der früheren Bahntrasse zu spuren. „Doch da sind zu viele Spaziergänger unterwegs.“ Deshalb plante er um und entschied sich für einen daneben verlaufenden Feldweg. „Da kann man ungestört laufen.“ Die Strecke sei flach und gut zu laufen. „Die Loipe ist auch für Anfänger geeignet“, sagt Gerhardy. Seine Spur nutzen bereits einige Langläufer, wie er beobachtet hat. „Es wird angenommen“, sagt er. „Es waren schon mehrere Leute unterwegs.“ Von Rüdiger Franke