Städtebauförderung: Samtgemeinde Gieboldehausen verzichtet auf neue Projekte

Flexibler und weniger bürokratisch soll die Städtebauförderung durch die zum Jahresbeginn umgesetzte Umstrukturierung werden – so heißt es in einer Information des niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. Was das für die Samtgemeinde Gieboldehausen bedeutet, die als sogenanntes interkommunales Netzwerk mit verschiedenen Projekten der Mitgliedsgemeinden von der Förderung profitiert, wird die Verwaltung während der Sitzung des Samtgemeinderates am Donnerstag, 14. Mai, erläutern. Klimaschutz stärker im Fokus: Die neue Struktur der Städtebauförderung führt die bisher sechs zu drei neuen Förderprogrammen zusammen. Besonderer Fokus soll nach Vorgaben von Bund und Land nach der Umstrukturierung auf Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel liegen. Damit einher gehen auch die neuen inhaltlichen Förderschwerpunkte, welche die Kommunen bei der Fortschreibung ihrer „integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepte“ (ISEK) berücksichtigen sollen. Die Samtgemeinde Gieboldehausen findet sich nun im Programm „Lebendige Zentren“ wieder. Neue Anträge auf Fördermittel würden nach Auskunft von Fachbereichsleiterin Christina Kutzborski nur noch berücksichtigt, „wenn sie auf die neue Programmstruktur ausgerichtet sind“ und als Maßnahme des Klimaschutzes eingestuft würden. Auf die laufenden Projekte der Mitgliedsgemeinden, deren Förderung bereits bewilligt war, bringe die Neustrukturierung keine Nachteile mit sich. Projekte berücksichtigen Vorgaben: Im 2016 von der Samtgemeinde auf den Weg gebrachten und jährlich fortgeschriebenen ISEK sind etwa ein geplanter Naturerlebnisspielplatz in Obernfeld, die Aufwertung des Schosses und des Schlossparks in Gieboldehausen sowie die Aufwertung der Mehrzweckhalle in Rollshausen als Projekte der Gesamtmaßnahme dargestellt. Diese berücksichtigten bereits Aspekte Klimaschutzes und der Klimafolgenanpassung, erklärt Kutzborski. Für das Jahr 2021 sollen in Absprache mit den Mitgliedsgemeinden keine weiteren Projekte beim Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) angemeldet werden, heißt es in der Vorlage zur Samtgemeinderatssitzung. Stichtag für einen solchen Antrag wäre der 1. Juni. Der entsprechende Beschluss soll vom Samtgemeinderat gefasst werden. Vielmehr sollen die laufenden Projekte fortgesetzt und die Kosten- wie Finanzierungsübersicht aktualisiert werden. Mehrkosten in Bilshausen und Obernfeld: Unter anderem sind beim Projekt Platz der Begegnungen in Bilshausen und beim vorgesehenen Neubau einer gemeinsamen Kindertagesstätte in Obernfeld Mehrkosten zu erwarten, die für das Programmjahr 2021 anzumelden sind. Während der Kita-Neubau Obernfeld nach Angaben von Fachbereichsleiterin Kutzborski wegen „allgemeiner Baukostensteigerungen“ rund 250.500 Euro teurer wird, könnten die Mehrkosten bei der barrierefreien Neugestaltung des Kirchumfeldes in Bilshausen voraussichtlich erst zur Sitzung beziffert werden. Derzeit werde die Detailplanung vom Planungsbüro angepasst und die voraussichtlichen Projektkosten neu berechnet. „Wir haben vom Bistum Hildesheim den Hinweis bekommen, dass das Gelände um die Kirche früher ein Friedhof war und möglicherweise archäologische Untersuchungen erforderlich werden“, sagt Bilshausens Ortsbürgermeisterin Anne-Marie Kreis (CDU). Sie hofft, dass mit der Umgestaltung des Platzes wie erhofft im Herbst begonnen werden kann. Nähere Informationen dazu soll es voraussichtlich in der Ratssitzung am 28. Mai geben, kündigt sie an. Bauantrag für Kindergartenneubau Rhumspringe gestellt: Der geplante Kindergartenneubau für Rhumspringe, Rüdershausen und Wollershausen, ebenfalls ein ISEK-Projekt, sei inzwischen „auf dem Weg“, teilt Kutzborski mit. Der Bauantrag sei gestellt. Für den Anbau der Mehrzweckhalle Rollshausen sei der Bauantrag in Vorbereitung, und für das Projekt Schloss in Gieboldehausen gebe es seitens der Gemeinde noch keinen Grundsatzbeschluss für die Umsetzung. Das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) der Samtgemeinde Gieboldehausen wurde seit 2016 jährlich fortgeschrieben. In der aktuellen Kosten- und Finanzierungsübersicht belaufen sich die darin genannten Projekte auf ein Gesamtvolumen von rund 5,8 Millionen Euro. Knapp zwei Millionen haben die Kommunen zu tragen, rund 3,9 Millionen fließen aus den Städtebau-Fördertöpfen von Bund und Land. Bereits auf den Weg gebracht worden sind die beiden Kindergarten-Neubauten in Rhumspringe und in Obernfeld, die Umgestaltung des Kirchumfeldes in Bilshausen und der Anbau an die Mehrzweckhalle in Rollshausen. Darüber hinaus sind das Schloss Gieboldehausen und der Naturerlebnisspielplatz Obernfeld aufgeführt. Die Umsetzung dieser beiden Projekte muss jedoch noch von den Gremien der Kommunen beschlossen werden. Erste Überlegungen zum Schloss sind zunächst einmal im Dezember vergangenen Jahres vorgestellt worden, eine Grundsatzentscheidung ist bislang jedoch nicht erfolgt. Lesen Sie auch: Bilshausen will Kirchumfeld verschönern Wird das Schloss in Gieboldehausen umgebaut? So soll der Kita-Neubau in Rhumspringe aussehen Nächster Schritt für Kindergartenneubau in Obernfeld Hallenanbau: Rollshausen hofft auf Spatenstich im Herbst Samtgemeinderat Gieboldehausen tagt in Krebeck Sie erreichen die Autorin per E-Mail an b.eichner-ramm@eichsfelder-tageblatt.de oder unter Telefon 05527/9499712. Von Britta Eichner-Ramm

Neu strukturiert - Städtebauförderung auf Eis: Samtgemeinde Gieboldehausen verzichtet auf neue Projekte