Gleichen: Feuerwehrleute renovieren Gerätehäuser in Eigenleistung

Frisch renoviert beziehungsweise saniert sind die Feuerwehrhäuser in Bischhausen und Kerstlingerode. Die jüngst erfolgten Außenarbeiten sind quasi zu 100 Prozent in Eigenleistung der Feuerwehrkameraden erbracht worden. Knapp 500 Arbeitsstunden kamen allein beim Feuerwehrgerätehaus in Bischhausen zusammen, 310 Stunden waren es in Kerstlingerode. Die Gemeinde Gleichen ließ jeweils ein Gerüst aufbauen und vergab ein bestimmtes Budget. Der Rest war pures Engagement der ehrenamtlichen Helfer. Es ist Ingo Windel anzumerken, dass er stolz ist auf seine Truppe. Der Ortsbrandmeister von Bischhausen hatte am Sonnabend, 21. November, zu einem alljährlichen Einsatz aufgerufen. Es gilt, die 25 Hydranten im Ort zu überprüfen und winterfest zu machen. Zudem soll das Laub rund um das Feuerwehrhaus und dem sich anschließenden, romantisch mit Schilf bewachsenen Feuerlöschteich zusammengeharkt und entsorgt werden. Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt haben sich mehr als ein Dutzend Feuerwehrleute eingefunden, um die Arbeiten zu erledigen. Bei dieser Gelegenheit schaut Ingo Windel zurück auf die Augustwochen. Zweite Schicht von 16 bis 21 Uhr: „Wir haben die Fassade mit einem Hochdruckgerät gereinigt, dann zweimal gestrichen, wir haben alle Fenster und sonstigen Holzteile abgeschliffen und ebenfalls zweimal gestrichen und dabei auch gleich die Parkbänke im Umkreis mit neuer Farbe versehen“, erläutert der Feuerwehrchef. Auch der Sockel am Haus bekam eine neue Schutzschicht. Innerhalb von vier Wochen war alles erledigt. „Wir sind ja alle berufstätig. Deshalb haben wir immer nach Feierabend um 16 Uhr begonnen und dann bis 21 Uhr gearbeitet. Im Durchschnitt waren acht Leute vor Ort“, beschreibt Windel den Ablauf. „Ich denke, das kann sich sehen lassen“: Der von der Verwaltung in Reinhausen bewilligte Finanzposten lag bei 10000 Euro. Lediglich knapp 7000 Euro sind für die Materialkosten und die Miete für das Aufstellen des Gerüstes verbraucht worden, überschlägt Windel die Aufwendungen. „Von dem Obolus, der uns gewährt wurde, haben wir Getränke gekauft“, sagt der Ortsbrandmeister. „Ich denke, dass sich das schon sehen lassen kann“, ergänzt er, versehen mit dem Hinweis, dass sich unter seinen Leuten kein Malermeister befindet. Auch passive Mitglieder der Wehr haben mit Hand angelegt. Verschönerungsbedarf bestehe jetzt noch innen: Die Dachfenster schließen nicht mehr gut. Windel hat Verständnis, dass die Verwaltung sparsam mit den Haushaltsmitteln umgehen muss: „Bei 16 Feuerwehrhäusern und 9000 Einwohnern...“, wägt er das Verhältnis von Kosten und zur Verfügung stehenden Finanzen ab. Zur Truppe gehört auch der Ortsbürgermeister von Bischhausen, Michael Dusch (Wählergemeinschaft). „Ein solcher Einsatz ist keineswegs selbstverständlich“, sagt er. Auch der Ortsrat sei dankbar für die Eigenleistung der Kameraden. Wasserschaden verhindert Überprüfung: Nur wenige Kilometer entfernt geschah in Kerstlingerode Ähnliches: Das Feuerwehrhaus am Rande des Ortes ist in Eigenleistung saniert worden. Das sei auch nötig gewesen, resümiert Ortsbrandmeister Ralf Lindner. Im Durchschnitt kamen sieben Kameraden, um die Fenster und die Fassade zu streichen. „Zum Schluss waren es dann weniger“, weist Lindner auf die Tage Anfang September hin. Bei der Frage nach dem jetzt noch bestehenden Bedarf befindet er, dass die Gardinen mal gewaschen werden müssten und überhaupt eine Grundreinigung im Haus anstehe. Lesen Sie auch: Feuerwehrverband Duderstadt-Eichsfeld: Diese Herausforderungen bringt Corona für die Feuerwehren Kreisfeuerwehr Göttingen stellt sich durch veränderte Strukturen neu auf Reinhausen: Feuerwehr sucht zwei Schlangen In Kerstlingerode sollten eigentlich bereits am 14. November die Hydranten überprüft werden. Doch aufgrund eines Wasserschadens im Dorf war das Wasser über mehrere Stunden abgedreht. Da begnügten sich die Ehrenamtlichen mit der herbstlichen Bereinigung des Außengeländes am Feuerwehrhaus. Danach hatten die sechs Frauen der Wehr gerügt, dass trotzdem noch zu viel Laub herumliege. „Das ist in der Zwischenzeit heruntergefallen“, erklärt der stellvertretende Ortsbrandmeister Thorsten Kanbach-Ducke. Von Ulrich Meinhard