Klein Lengden: Private Konzerte für carpe diem Altenheim-Bewohner

„Mit Musik erreicht man Menschen“, findet Claudia Gebel. Sie ist Mitglied im Sozialverband Niedersachsen, Ortsverband Gleichen und arbeitet im Senioren-Park „carpe diem“ in Gleichen. In Zeiten von Corona setzt sie sich dafür ein, dass die Bewohner im Park schöne Klänge zu hören bekommen. Gemeinsam mit ihrem Mann Matthias Gebel und der befreundeten Chorleiterin Daniela Lackner „umkreist“ sie musizierend das Pflegeheim. Lackner singt, Claudia Gebel spielt Gitarre und ihr Mann begleitet die beiden Frauen auf dem Schlagzeug. „In Klein Lengden haben wir schon einige Male für die Bewohner gespielt, genauso wie in Witzenhausen vor dem AWO-Altenzentrum“, erzählt Claudia Gebel. 36 Lieder pro Konzert: Damit alle Bewohner im Altenheim der Musik lauschen können, zieht das Trio mit ihren Instrumenten um das Gebäude: „So kommt es, dass wir 36 Stücke an einem Tag spielen. Wir wählen sechs Abschnitte aus, um alle Bewohner zu erreichen, und spielen auf jedem Platz sechs Lieder“, so Claudia Gebel. Die Senioren seien von den privaten Konzerten begeistert: Sie öffneten ihre Fenster und kommentierten mit einem „Daumen hoch“ und viel Applaus. „Das machen sie doch wieder?“, wurde Claudia Gebel anschließend gefragt. Bei den Oldies- und Schlagerlieder sangen die Rentner außerdem gerne mit. „Bei dementen Bewohnern haben wir sogar Tränen in den Augen gesehen“, berichtet Claudia Gebel. Das tägliche GT/ET Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Göttingen täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Einmal die Woche will das Trio im Altenpflegeheim „carpe diem“ spielen, ein Mal in Witzenhausen. Üblicherweise sind die Hobby-Musiker schließlich im Chor und in der Gitarrengruppe aktiv – diese Aktivitäten vermissen sie allmählich. „Wir kriegen ja auch langsam Entzugserscheinungen“, sagt die Gitarristin. Private, passionierte Konzerte: Bärbel Reeh, erste Vorsitzende des Sozialverbandes Niedersachsen, OV Gleichen ist von der Aktion gerührt. „Die Gitarrenmusik von Frau Gebel ist wunderbar, genau wie die Stimme der Chorleiterin Lackner. Ich bekomme immer Tränen in den Augen, wenn ich sie spielen höre!“ Die Aktion erinnere sie an die Bilder und Videos aus Italien, wo Menschen ihre Fenster öffnen und privaten Konzerten zuhören. Lesen Sie auch: Göttingens Helden in der Corona-Krise: Der Mann, der die Stadt aufblühen lässt Vier Göttinger sammeln in der Corona-Krise Grüße für Bewohner in Seniorenwohnheimen Von Anja Semonjek

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