Land bewilligt 1,2 Millionen Euro für Dorfgemeinschaftshaus Reinhausen

Das 54 Jahre alte Dorfgemeinschaftshaus in Reinhausen soll saniert werden. 90 Prozent der mit knapp 1,4 Millionen Euro veranschlagten Kosten für die Immobilie mit Flachdächern übernimmt das Land Niedersachsen. Vor Ort ein Bild gemacht haben sich am Freitag die Landtagsabgeordneten Thomas Ehbrecht (CDU) und Gerd Hujahn (SPD). Über bauliche Veränderungen, die über die Sanierung hinausgehen und auf die der Ortsrat drängt, müssen die Gremien der Gemeinde Gleichen noch befinden. Pellets sollen Öl ersetzen: Das bestätigt Manfred Kuhlmann (SPD). Der Bürgermeister der Gemeinde Gleichen rechnet mit Umsetzung der DGH-Modernisierung 2021 oder 2022. Dazu gehören energetische Dämmung und Wärmeschutz sowie Solarkollektoren für warmes Wasser. Die Öl-Zentralheizung soll durch eine Pellet-Heizung ersetzt, Türen, Lichtkuppeln und Fenster inklusive Turnhallen-Verglasung ausgewechselt werden. Das DGH ist eines von 23 Projekten, die in diesem Jahr Berücksichtigung im Förderprogramm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ gefunden haben. Mit 22,55 Millionen Euro werden landesweit Projekte der sozialen Infrastruktur gefördert, von Kindertagesstätten und Schulen bis zu Begegnungs- und Bildungszentren. Ehbrecht spricht von einer Chance, bestehende Substanz und Strukturen zu bewahren und zu verbessern. Beim ersten Antrag, der auf das Programm „Kleine Städten und Gemeinden“ abzielte und nicht zum Tragen gekommen ist, wären nur 487 000 Euro Landeszuschuss möglich gewesen, merkt Kuhlmann an. Reinhausens Ortsbürgermeisterin Ulrike Benstem (SPD) weist darauf hin, dass die Gemeinde für diese ursprüngliche Planung 900 000 Euro Eigenanteil vorgesehen und damit finanziellen Spielraum im Haushalt hätte: „Wir wollen kein Wolkenkuckucksheim, aber eine funktionale Optimierung mit Barrierefreiheit und einem größeren, besser nutzbaren Gemeinschaftsraum.“ Der ist selbst für kommunalpolitische Gremien in Corona-Zeiten – geschweige denn für Feiern – zu klein. Vermutlich werde es erst ab August wieder Ortsratssitzungen geben, bis dahin nur Treffen in kleinerem Kreis, sagt Benstem. Ortsrat drängt auf Umbau: Zur Wunschliste des Ortsrates gehört nicht nur ein größerer Gemeinschaftsraum, sondern auch die Verlegung von Duschen und Umkleideräumen aus dem Souterrain ins Erdgeschoss sowie der Umzug der Bücherei und des im ehemaligen Hausmeister-Bungalow untergebrachten Jugendraumes ins Untergeschoss. Dafür gebe es bereits eine Alternativplanung des Architekten unter Einbezug des Foyers, sagt Kuhlmann. Die Schätzung der Gesamtkosten belaufe sich in diesem Fall auf etwa 2,1 Millionen Euro, ein möglicher Abriss des separaten Bungalows sei dabei noch offen gelassen worden. Dorfgemeinschaftshäuser seien Herzstücke eines jeden Dorfes und oftmals der letzte Ort, an dem soziales Leben stattfinde und man sich treffen könne, sagte Hujahn. Das trifft auch auf Reinhausen zu. Im dortigen DGH verfügen Polizei, Caritas-Sozialstation und Sportverein über Räume und Sprechstunden, gehen Familienfeiern ebenso wie öffentliche Großveranstaltungen über die Bühne. Eine solche gehört auch zur Turn- und Mehrzweckhalle, deren Sportboden dann abgedeckt wird. Reinhausen hat nach Angaben Kuhlmanns zurzeit etwa 1400 Einwohner, im Baugebiet am Ortseingang aus Richtung Wendebach-Stausee entstehen 23 Einfamilienhäuser, fünf Grundstücke sind zudem für Mietwohnungsbau vorgesehen. Lesen Sie auch: Ortsrat drängt auf barrierefreien Umbau Diskussion über Modernisierungspläne Land fördert DGH-Sanierung Von Kuno Mahnkopf

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