Der Verein „Kultur ohne Gleichen“ organisiert eine szenische Lesung, die ausschließlich am Sonntag, 8. November, zu erleben ist – online nämlich. Die Corona-Pandemie verhindert eine Vorstellung mit Live-Besuch. Auf dem Programm steht das Stück „Bruder Eichmann“ von Heinar Kipphardt. Auf der Bühne sind Maja Müller-Bula und Christian Römer zu erleben. Die Vorstellung beginnt um 19 Uhr.
Juden ermordet
Die Online-Live-Inszenierung „Bruder Eichmann“ erarbeiten Müller-Bula und Römer im Gedenken an den 9. November 1938, der Reichspogromnacht, in der die Nationalsozialisten Juden umbrachten, jüdische Geschäfte zerstörten und Synagogen niederbrannten, teilen die Organisatoren von „Kultur ohne Gleichen“ mit. „Wir haben uns dafür entschieden, weil unter den jetzigen Bedingungen eine analoge Gedenkveranstaltung nicht möglich ist. Zugleich wollen wir mit dem Stück einen Brückenschlag wagen zu dem immer bedrohlicheren Anwachsen rechtspopulistischer beziehungsweise rechtsradikaler Entwicklungen (nicht nur) in unserer Gesellschaft.“
Römer arbeitet selbständig und bietet vor allem Sprech-, Stimm- und Präsentationstraining an. Müller-Bula hat Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin studiert, eine der bedeutendsten Schulen im deutschsprachigen Raum. Sie gehört zum Ensemble der Göttinger Theatermacher „Stille Hunde“ und entwickelt musikalische Abende unter anderem mit Andreas Düker eine Hommage an Hildegard Knef.
Die Vorstellung ist am 8. November um 19 Uhr zu empfangen unter:
Die Lesung wird nur einmal aufgeführt und ist nicht als Aufzeichnung abrufbar.
Von Peter Krüger-Lenz