Der Verein „Menschen für Kinder“ hat am Sonnabend der Kinderkrebs-Station der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) 50 000 Euro für Forschungsvorhaben übergeben. „Damit soll untersucht werden, ob Wirkstoffe der Cannabispflanze therapeutisch zur Behandlung von unheilbaren Hirntumoren eingesetzt werden können“, sagte der Leiter der Kinder-und-Jugend-Onkologie Christof Kramm. Für die kleinen Patienten der Station überreichte der Verein zudem Spielzeug.
Bereits seit sieben Jahren unterstütze der mittelhessische Verein die Forschungsarbeit der Abteilung für pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UMG, hieß es. In Deutschland erkrankten jährlich rund 500 Kinder und Jugendliche an einem aggressiven, unheilbaren Hirntumor. Noch vor Leukämie stelle dies die häufigste Todesursache bei kindlichen Krebserkrankungen dar. „Hier besteht noch großer Forschungsbedarf, um diese Situation zu ändern“, sagte Kramm. Cannabis-Wirkstoffe könnten bei den kleinen Patienten etwa gegen palliative Schmerzen eingesetzt werden.
Fahrradtour zum Spendensammeln
Seit mehr als 25 Jahren unterstützt „Menschen für Kinder“ Kinderkliniken und Kinderonkologien im gesamten Bundesgebiet. „Das Spendengeld ist durch verschiedene Aktionen in diesem Jahr zusammengekommen“, erzählt der Vereinsvorsitzende Dieter Greilich. Insgesamt habe man 460 000 Euro gesammelt, den größten Teil durch die jährliche Fahrradtour, an der sich in diesem Jahr 400 Spendensammler beteiligt hätten.
Neben der Anmeldegebühr würden auch die bei den Stopps in einzelnen Städten von ortsansässigen Firmen eingesammelten Spenden direkt weitergeleitet. Die größte Einzelspende belief sich in diesem Jahr auf 50 000 Euro. Die Einnahmen würden laut Greilich gleichmäßig aufgeteilt und wie in jedem Jahr an Kliniken in Berlin, Leipzig, und Göttingen gespendet. An der UMG werde das Geld zum Teil für Personalkosten, zum Teil für Labormaterialien und Reagenzien verwendet, erläutert Maria Wiese, die das Forschungsprojekt betreut.
Von epd