Autobahnpolizei kontrolliert Lkw bei Göttingen

Sie hatten die Lenk- und Ruhezeiten nicht eingehalten, technische Mängel an den Fahrzeugen oder ihre Fracht nicht ordnungsgemäß gesichert. Die Polizei hatte am Freitag bei einer Lkw-Kontrolle auf der Autobahn an jedem der kontrollierten Fahrzeuge etwas zu bemängeln. Zehn kontrollierte Fahrzeuge, zehn Beanstandungen, zwölf Ermittlungsverfahren – so lautete die Bilanz. Dabei wurden die Ermittlungsverfahren nach Angaben der Polizei gegen unterschiedliche Beteiligte, also Fahrer und Unternehmer eingeleitet, was die Zahl erklärt. Einige Fälle hebt Polizeisprecherin Jasmin Kaatz besonders hervor: So fuhr den Polizisten unter anderem ein Sattelzug aus Bosnien-Herzegowina vor die Kelle, der „unmittelbar vor dem Streifenwagen der Beamten“ Eisplatten verlor – und damit nicht nur die Polizisten, sondern nachfolgende Autos überhaupt traf beziehungsweise gefährdete. Der Lkw-Fahrer wurde wegen seines Fehlverhaltens zur Kasse gebeten – in dreistelliger Höhe, wie es in einer Mitteilung der Polizei heißt: „Er hätte vor Fahrtantritt überprüfen müssen, ob sich auf dem Dach des Aufliegers gefährliche Eisplatten gebildet hatten.“ Im Zuge der Kontrolle sei außerdem ein Verstoß gegen die Lenk- und Ruhezeiten ans Licht gekommen. Und er musste noch einige Zeit dranhängen: „Insgesamt verbrachte der Fahrzeugführer im Anschluss fast drei Stunden mit der Reinigung des Aufliegerdaches.“ Gefahrgut: Zu viel und nicht gut gesichert: Einen weiteren Verstoß stellten die Beamten bei einer Privatperson fest, die Gefahrgut in größerer Menge transportierte als dies erlaubt ist. Da die Ladung zudem nicht ordnungsgemäß gesichert war, steht auch in diesem Fall ein Bußgeld in dreistelliger Höhe an. Das beförderte Gut musste umgeladen werden. Eigentlich waren die Polizisten auf den Fahrer aufmerksam geworden, weil dieser ohne Sicherheitsgurt unterwegs war. Defekte Bremsleitung: Mit einer kaum zu übersehen- beziehungsweise zu überhörenden Beschädigung an einer Luftleitung der Bremsanlage war ein Lasterfahrer aus dem Kreis Northeim unterwegs. Durch einen Riss trat nach Angaben der Polizei „deutlich hörbar Luft aus“. Der Luftdruck der Bremsanlage „fiel innerhalb von Minuten nach Abstellen des Motors auf einen kritischen Wert.“ Eine Überprüfung beim Tüv ergab weitere Mängel am Anhänger, insbesondere der Luftfederanlage, die an einer Achse nicht ordnungsgemäß mit Luft versorgt wurde. Weiterfahren durfte der Fahrer nicht. „Die Reparatur musste noch vor Ort durch einen Werkstattdienst durchgeführt werden“, so Kaatz. Wegen der festsgestellten technischen Mängel sowie auch Verstößen gegen die Lenk- und Ruhezeiten erwarten Fahrer und Unternehmer nun Bußgelder in drei- beziehungsweise vierstelliger Höhe. Von Nadine Eckermann