Bauern Landwirte Demo Goettingen gegen Vorwuerfe von Ministerin Schulze

Am Donnerstag demonstrierten nach Aufruf der Bauernorganisation „Land schafft Verbindung“ (LSV) bundesweit Landwirte gegen die Aussagen, die Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) in einem Fernsehinterview getätigt hatte. In den Augen der Bauern hatte die Ministerin ihnen unterstellt, das Artensterben zu verantworten, da auf den Feldern zu oft Gebrauch von Düngern und Pestiziden gemacht würde. Auch in Göttingen machten die Bauen ihrem Ärger über diese Annahme Luft: Rund 50 Landwirte versammelten sich vor der SPD-Zentrale in der Nicolaistraße. Visuell von einigen Treckern und Transparenten unterstützt, machten sie auf sich und ihr Anliegen aufmerksam. Zielsetzung war es, den Verantwortlichen der lokalen SPD ein Protestschreiben zu überreichen. Auch vor der Geschäftsstelle der Göttinger Gruppe des Naturschutzbund Deutschland (NABU) demonstrierten die Bauern. Nutzpflanzen symbolisieren Artenvielfalt: Sowohl das Bundesumweltministerium, so heißt es in einer Pressemitteilung der Landwirte, als auch der NABU trügen mit einseitigen und falschen Informationen über den landwirtschaftlichen Berufsstand zu einer Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas bei. In ihrem Positionspapier fordern die Landwirte die Einsicht, dass jeder Bürger mehr oder weniger in die Natur eingreife und somit zu einer Veränderung des Klimas und des Artenrückgangs beitrage. Die bestehenden Konflikte rund um die Themen Klima, Artenschutz, Weltbevölkerung, Ernährungssicherheit, Düngung und Pflanzenschutz könnten nur gesamtgesellschaftlich gelöst werden, heißt es weiter. Da das Schreiben in der SPD-Zentrale nicht angenommen wurde, so die Verantwortlichen, wurden symbolisch Nutzpflanzen hinterlassen, die die Artenvielfalt im ländlichen Raum wiederspiegeln sollten. Lösungen im Dialog finden: Der Göttinger SPD-Bundestagsabgeordnete Thomas Oppermann erklärte in einer Pressemitteilung anlässlich des Protests: „Wir haben eine hochproduktive Landwirtschaft, die uns zuverlässig mit Lebensmitteln versorgt. Gleichzeitig erleben wir einen zerstörerischen Klimawandel, ein dramatisches Insektensterben, einen Rückgang der Artenvielfalt und die Belastung von Trinkwasser.“ Für diese Probleme könne man keineswegs die Landwirtschaft allein verantwortlich machen, aber sie müssten im Dialog mit der Landwirtschaft gelöst werden. Lesen Sie auch: Schulze: “Drinbleiben und Türen zu? Damit ist es beim Klimaschutz nicht getan” Umweltminister: Neustart der Wirtschaft nicht ohne Klimaschutz Aktion Blühstreifen vom Landvolk Göttingen schafft blühende Felder Landwirtschaft: Milchpreis sinkt auf breiter Front Corona trifft die Spargelbauern hart Von Claudia Bartels

Bauernprotest - Nutzpflanzen im Einsatz bei Demo gegen Bundesumweltministerin