Für eine Aufnahme der bisher unter besonderem Schutz stehenden Wölfe in das Jagdrecht hat sich der südniedersächsische Landtagsabgeordnete Thomas Ehbrecht (CDU) ausgesprochen. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) hatte zuvor angekündigt, eine Wolfsverordnung zu erarbeiten.
„Noch stellt die Wiederansiedlung des Wolfes in der Region Südniedersachsen kein Problem dar, doch damit dies auch so bleibt, muss die Politik dafür sorgen, dass Nutztierhalter entsprechend vorsorgen können oder im Ernstfall schnelle und unbürokratische Entschädigung erhalten“, erklärte der Duderstädter Landtagsabgeordnete Ehbrecht (CDU). Der Politiker ist Mitglied der Niedersächsischen Jägerschaft. Nach seinen Angaben stellt die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht keinesfalls eine willkürliche Abschusslizenz aus, sondern bereitet lediglich den Weg dafür, dass Tiere, die ihre natürliche Scheu vor dem Menschen und seinen Siedlungsgebieten verlieren und damit zu einer potenziellen Gefahr für ihn werden, bejagt werden können. „Der Koalitionsvertrag sieht eben dieses Vorgehen vor. Sollte es wirklich soweit kommen, dass Herdenschutzmaßnahmen im Einzelfall nicht mehr greifen oder Tiere für den Menschen gefährlich werden, so muss ein sofortiges Handeln bereits vorab ermöglicht worden sein“, fordert Ehbrecht.
Auch Umweltminister Lies hatte betont, die Sicherheit der Menschen habe oberste Priorität. Er wolle klarere Regeln im Umgang mit Wölfen in Niedersachsen schaffen. Derzeit ist die Bejagung zur Reduzierung der Population nach geltendem Recht nicht möglich.
Von Angela Brünjes