CDU fordert Stadt Göttingen zur Unterstützung der Sportvereine auf

Die Stadt Göttingen soll Vereinen, die durch die Corona-Pandemie in eine finanzielle Schieflage geraten sind, unterstützen: Das fordert die CDU-Ratsfraktion – und hat einen entsprechenden Antrag gestellt. „Einige wenige Vereine können die unterstützenden Programme des Landes und des Bundes in Anspruch nehmen. Darunter fallen zum Beispiel größere Sportvereine, die Mitarbeiter beschäftigen oder in anderer Weise wirtschaftlich tätig sind. Die große Menge der Vereine, die sich aber allein durch Mitgliedsbeiträge oder die Vermietung ihrer Räumlichkeiten an Dritte über Wasser halten, stehen ganz allein da“, unterstreicht der Sportausschussvorsitzende Thomas Häntsch. Konkret regt die CDU an, den Vereinen die Erbpacht für genutzte Flächen der Stadt für das laufende Jahr zu erlassen. Ähnlich soll nach dem Willen der CDU mit Mieten für städtische Gebäude oder Grundstücke umgegangen werden, und die Verwaltung wird gebeten, weitere Möglichkeiten der Unterstützen zu prüfen. Vereine sind zum Teil nur noch „Service-Dienstleister“: „Immer mehr Menschen nehmen die Vereine nur noch als Service-Dienstleister für bestimmte Dienstleistungen wahr“, sagt Häntsch. „Teilweise stapeln sich gerade die Austrittsschreiben, weil diese Service-Leistungen aktuell eben nicht angeboten oder wahrgenommen werden können.“ „Der Antrag muss mit den Fraktionen diskutiert werden“, unterstreicht Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler (SPD). Dennoch sei es in der aktuellen Lage wichtig, die Verwendung von öffentlichen Mitteln mit der gebotenen Sorgfalt zu prüfen. „Deshalb begrüßt die Verwaltung eine politische Diskussion darüber, mit welchen gegebenenfalls auch finanziellen Maßnahmen die Infrastruktur so unterstützt werden kann, dass dies der Stadtgesellschaft insgesamt zugutekommt.“ In einer Information des Landessportbundes (LSB), der auf seiner Homepage eine Mitteilung des zuständigen niedersächsischen Ministeriums wiedergibt, heißt es zum Thema: „Vereine können dann gefördert werden, wenn sie wirtschaftlich am Markt tätig sind. Dies betrifft aber nicht den normalen Übungsbetrieb, sondern zielt auf allgemeinwirtschaftliche Tätigkeiten ab, zum Beispiel auf den Betrieb von Vereinsheimen mit vereinseigenen Gaststätten.“ Gefördert wird nur der Finanzaufwand für den Wirtschaftsbetrieb: Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch, dass die Förderrichtlinien „nur den Sach- und Finanzaufwand fördern, der mit dem Wirtschaftsbetrieb in direktem Zusammenhang steht“. Der Personalaufwand mit den damit verbundenen Kosten (Fahrt- und Reisekosten, Aufwandsentschädigungen für Trainer und ähnliches) sei nicht förderfähig, „gleiches gilt für die Turnhallenmiete für den Übungsbetrieb“. Er habe das Gefühl, dass die Sportvereine momentan „ein bisschen durch den Rost fallen“, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Fritz Güntzler – auch in Bezug auf eine Anfrage des Reit- und Fahrvereins Pöhlde, der Einnahmeausfälle hat, gleichzeitig aber auch Angestellte bezahlen muss. „Die Vereine stehen bei der Corona-Soforthilfe nicht im Fokus, deshalb muss man sich das angucken. Es fehlt ein Programm für Sportvereine, die ihre laufenden Aufwendungen nicht durch Mitgliedsbeiträge gedeckt haben.“ Kommt ein entsprechendes Hilfsprogramm? „Es gibt Baustellen überall, aber ich schließe nichts mehr aus. Wir arbeiten daran“, sagt Güntzler, der sich wünscht, dass die Mitglieder „in dieser Zeit ihrem Sportverein treu bleiben und Solidarität zeigen“. Sein Ratschlag: Vereine, die sich wirtschaftlich betätigen und in diesem Zusammenhang fortlaufende Kosten haben, sollten es einfach versuchen und einen Förderantrag stellen. Lesen Sie auch: Sportvereine der Region Göttingen bangen um Mitglieder und Finanzen Von Eduard Warda

Coronavirus - CDU fordert Stadt Göttingen zur Unterstützung der Sportvereine auf