Corona: Fassbier-Verkauf der Einbecker Brauhaus kommt zum Erliegen

Die Brauereibranche leidet heftig unter der Corona-Krise. Die Einbecker Brauhaus AG, die auch das Göttinger und das Nörten-Hardenberger Bier braut, ist keine Ausnahme. Marketing-Chef Ulrich Meiser antwortet: Herr Meiser, wie sieht es aus auf dem Biermarkt in Zeiten der Corona-Krise? Es sieht nicht gut aus. Bundesweit verzeichnen Brauereien teils dramatische Umsatzeinbrüche. Auch wir im Einbecker Brauhaus spüren die Krise deutlich. Die Bierbranche liegt derzeit ziemlich am Boden. Woran liegt das, jeder kann doch weiterhin Bier im Supermarkt kaufen. Der Flaschenbier-Verkauf läuft in den Super- und Getränkemärkten natürlich weiter wie zuvor. Das Problem ist aber, dass die Gastronomie seit etwa sechs Wochen komplett runtergefahren ist, kein einziges Restaurant, keine Kneipe, kein Café ist geöffnet. Also wird dort auch kein frisches Bier gezapft. Das heißt für uns, dass der Fassbierverkauf vollkommen zum Erliegen gekommen ist. In unserer Brauerei macht das etwa ein Fünftel des Bieres aus. Das heißt, die Kunden kompensieren den Genuss außer Haus nicht mit dem Genuss Zuhause, trinken die Menschen ihr Feierabendbier nicht im Homeoffice? Es sieht so aus. Leider ist es bislang nicht so, dass der Flaschenbierverkauf den Einbruch beim Fassbierverkauf auffangen konnte. Beim Bier gab es leider keine Hamsterkäufe im Laden. Es wurden nicht mehr Einbecker-Flaschen verkauft als sonst auch. Der Shutdown in der Gastronomie wurde also nicht kompensiert. Inwieweit mussten Sie betriebswirtschaftlich darauf reagieren? Es gibt Bereiche in unserem Haus, die sind weniger betroffen, andere mehr – wie beispielsweise der Außendienst. Unter anderem in diesem Bereich mussten wir Kurzarbeit beantragen. Wir hoffen natürlich, dass auch die Gastronomie bald wieder unter Auflagen anlaufen kann. Und damit auch der Fassbierverkauf. Wie schützen Sie ihre Mitarbeiter? Wir als Lebensmittelhersteller arbeiten ja sowieso unter strengen Hygienebedingungen. Wir haben mit innerbetrieblichen Zutrittsbeschränkungen und mit der Verteilung von 150 Schutzmasken reagiert. Die Mitarbeiter, bei denen das möglich ist, arbeiten von Zuhause aus. Den Mitarbeitereinsatz organisieren wir in Teilen um, beispielsweise gibt es ja während der Corona-Krise auch keine Veranstaltungen wie Brauereibesichtigungen, das Hoffest mussten wir ebenfalls absagen. Wie überbrücken Sie diese Zeit – wo doch zudem auch die Mai-Ur-Bock-Saison beginnt? Wir arbeiten natürlich auf Hochtouren, um unsere Kunden weiterhin mit frischem Einbecker Flaschenbier zu versorgen. Dazu wollen wir die Gastronomie in der Region zu unterstützen. Unter dem Motto „Einbecker Flaschenbier hilft Fassbier“ lassen wir für jeden verkauften Kasten Einbecker Bier 25 Cent den Gaststätten zugutekommen. Wir sammeln das Geld und kaufen damit Verzehrgutscheine für Lokale. Die Gutscheine verlosen wir. Außerdem haben wir in der Krise in Einbeck die Aktion “Einbeck gibt einen aus” - bei Essensbestellungen in vielen Lokalen geben wir ein Freigetränk dazu. Leider fiel auch der Start unseres neuen Produktes HopfenFrucht in die Corona-Krise. Da konnten wir mit der Forcierung unserer Social Media-Aktivitäten etwas tun. Mehr zum Thema: Wenn die Bügelflasche ploppt: „Ein besseres Konzert gibt es nicht“ Das tägliche GT/ET Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Göttingen täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Von Britta Bielefeld

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