Corona-Krise: Südniedersachsens Landräte fordern Geld für den ÖPNV

Die Landräte der Landkreise Göttingen, Northeim und Holzminden fordern Unterstützung für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Bund und Land müssen ÖPNV-Rettungsschirm umsetzen, so die drei Landräte. ZVSN: Monatliche Verluste von 400.000 Euro: In einem gemeinsamen Schreiben fordern die Beamten den niedersächsischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) auf, zu handeln. Denn: „Bahnen und Busse stehen nicht nur im Bereich des Zweckverbandes Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen ZVSN vor unklaren Perspektiven“, so der Verbund. Ausgelöst durch die Corona-Pandemie seien die Bargeldeinnahmen drastisch eingebrochen. Der ZVSN rechnet mit monatlichen Verlusten in Höhe von bis zu 400.000 Euro. Göttingens Landrat Bernhard Reuter begrüßt, dass das Land die Mittel für die Schülerbeförderung bereits für das gesamte Jahr zugewiesen hat, um den Busunternehmen „Liquidität zu sichern“. Das Geld dürfe aber nur für gesetzlich festgelegten Ausgaben verwendet werden. „Ich sehe mit großer Sorge, dass einige dieser für uns wichtigen Partner jetzt vor einer existenzbedrohenden Situation stehen, wenn keine dauerhafte Perspektive sichtbar wird“, so Reuter. Eine Insolvenz von mittelständischen ÖPNV-Anbietern könnte demnach auch den ZVSN in eine schwierige Situation führen, beispielsweise wenn andere Unternehmen den Betrieb zu neuen finanziellen Konditionen übernehmen. Landkreise können Corona-Auswirkungen nicht schultern: Landrätin Astrid Klinkert-Kittel aus Northeim sieht ebenfalls „hohen Handlungsbedarf, die Sicherstellung des Systems ÖPNV und dessen Finanzierung zu gewährleisten“. Die Landkreise könnten die finanziellen Corona-Auswirkungen im Bereich des ÖPNV nicht schultern. Erschwerend komme hinzu, dass mit der Öffnung weiterer Schulklassen zusätzliche Busse benötigt werden, um die Abstandsregelungen einzuhalten. Klinkert-Kittel: „Weder Geld noch Fahrpersonal stehen für diese zusätzliche, neue Situation zur Verfügung.“ „Gemeinsam fordern wir das Land auf, eine Aussage darüber zu treffen, wie die Finanzierung des ÖPNV bis zum Jahresende 2020 sichergestellt werden kann“, so Holzmindens Landrat Michael Schünemann. Er plädiert für einen finanziellen Rettungsschirm, der die Mobilitäts-Grundversorgung der Bevölkerung sicherstellt und finanzielle Spielräume für die Weiterentwicklung des Bus- und Bahn-Systems lässt. Lesen Sie auch: Wie kommen die Schüler im Landkreis Göttingen zur Schule? Das tägliche GT/ET Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Göttingen täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Von Britta Bielefeld

Rettungsschirm gegen Verluste - Corona-Krise: Südniedersachsens Landräte fordern Geld für den ÖPNV