Corona-Lockdown in Göttingen: Landrat Reuter für Verschärfungen

Eine Verlängerung des Corona-Lockdowns stößt in der Politik in Südniedersachsen auf positive Resonanz. Auch Göttingens Landrat Berndhard Reuter (SPD) befürwortet eine Verlängerung von Kontaktbeschränkungen und Ladenschließungen und verweist auf die unverändert angespannte Pandemielage: „Wir haben allein am Montag sieben an Corona Verstorbene im Landkreis Göttingen zu beklagen. Das zeigt, wie dramatisch die Lage ist.“ Lockerungen kommen für Reuter als erstes bei den Schulen in Frage – aber nicht sofort. Für den Einzelhandel fordert der Landrat, dass die Politik nicht „ganze Branchen ,den Bach runtergehen’“ lässt. „Das Infektionsgeschehen gibt keinen Spielraum für Lockerungen“, stellt Reuter klar. Aber: Wenn Lockerungen möglich werden, müssten diese zuerst Schulen und Kindergärten betreffen: „Erstens, weil kleine Kinder nach ganz überwiegender Meinung der Wissenschaft ein geringeres Infektionsrisiko aufweisen, und zweitens, weil Familien mit kleinen Kindern besonders hart vom Lockdown betroffen sind.“ Lesen Sie auch Länderchefs weitgehend einig: Lockdown bis 31. Januar - Schule bleibt Streitpunkt Jürgen Trittin fordert mehr Verzicht auf Präsenzunterricht Lockdown: Güntzler hält zusätzliche Einschränkungen für möglich Lockdown-Verlängerung: Was heißt das für die Gastronomie in Göttingen? Konstantin Kuhle: "Lockdown nicht länger als unbedingt notwendig" Unbefristeter Lockdown wegen Corona-Mutation: Lauterbach spricht sich für zeitlich nicht befristeten und konsequenten Lockdown aus Göttingen: Reuter befürwortet Verschärfungen – und hofft auf Normalisierung: Doch bis dahin hält Reuter auch weitere Verschärfungen der geltenden Maßnahmen unter bestimmten Voraussetzungen für sinnvoll: Bei hohen Inzidenzwerten müsse über Ausgangssperren nachgedacht werden, ebenso über eine Ausweitung der Maskenpflicht in Schulen. Gleichzeitig zeige sich anhand der weiterhin hohen Infektionszahlen, dass die Regeln zwar im öffentlichen Raum, offenbar aber nicht überall im privaten Raum eingehalten werden. Trotz der weiterhin angespannten Pandemielage zeigt sich der Landrat aber optimistisch, was eine Entspannung der Situation im Sommer angeht. „Im Sommer wird sich vieles normalisiert haben und der nächste Winter wird ohne gravierende Einschränkungen eine Rückkehr zur Normalität bedeuten“, ist Reuter überzeugt. Klar sei aber auch: „Für die Menschen, die einen nahen Angehörigen verloren haben oder ihr Geschäft oder ihren Job, wird es keine Rückkehr zum Normalzustand geben. Sie bedürfen auch weiter unserer Solidarität.“ Von Tammo Kohlwes