Covid-19-Erkrankungen: Göttinger und Duderstädter Kliniken sind vorbereitet

Bundesweit steigt die Zahl der mit dem Corona-Virus infizierten Menschen stark an. Bislang blieb der Landkreis Göttingen davon weitgehend verschont. In den Krankenhäusern werden nur einzelne Patienten mit Covid-19 behandelt. Aber wie sind die Krankenhäuser der Region auf einen Anstieg der Patientenzahlen vorbereitet? Evangelisches Krankenhaus Weende: „Aktuell werden bei uns nur zwei Coronapatienten behandelt“, sagt Stefan Rampfel, Pressesprecher des Evangelischen Krankenhauses in Göttingen-Weende (EKW). Beide Patienten seien gut isoliert, so dass für andere Patienten keine Ansteckungsgefahr bestehe. Sollte es einen Ansturm auf die Krankenhäuser geben, stehen nach Angaben des EKW dafür zwei Prozent der Normalbetten und fünf Prozent der Intensivbetten zur Verfügung, also insgesamt 23 Betten. Es gebe bereits zehn Intensivbetten, die als Reserve bereitgehalten werden. Die Ausstattung richte sich nach den Vorgaben des Landes Niedersachsen, berichtet Pressesprecher Rampfel. Er ist optimistisch: „Aufgrund unserer hohen Sicherheitsstandards und Behandlungskapazität sind wir zuversichtlich, dass wir auch die beginnende zweite Welle gut managen würden. Im Verlauf der ersten Welle haben wir uns dafür gerüstet, auch eine hohe Anzahl an Intensivpatienten behandeln zu können und sind somit für den Ernstfall präpariert“. Sollte es zu vielen Coronafällen in kurzer Zeit kommen, müsste das Personal gegebenenfalls von den „Normalstationen“ auf die Intensivstation verlegt werden. Wenn es wenige schwere Krankheitsverläufe gebe, kann der Normalbetrieb problemlos neben der Versorgung von Corona-Patienten aufrecht erhalten werden, erklärt Rampfel. Universitätsmedizin Göttingen: „Die Lage an der Universitätsmedizin Göttingen ist noch ruhig“, sagt Bettina Bulle als Mitarbeiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Aktuell versorge das Klinikum nur einen Corona-Patienten auf der Intensivstation. Sollte sich die Lage in kürzester Zeit ändern, wäre die Klinik bereits gut vorbereitet. „Die UMG hat im Frühjahr klare Erkenntnisse gewonnen. Die Versorgungsbereiche sind in Covid- und Non-Covid-Bereiche getrennt. Eine zeitgleiche Versorgung von Covid-19-Patienten und nicht infizierten Patienten in getrennten Bereichen ist möglich“, führt Bulle weiter aus. „Die UMG verfügt über 103 Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit, 20 davon sind speziell für Kinder“, berichtet Bulle. Im Fall, dass die Klinik vom aktuellen Corona-Normalbetrieb in einen Corona-Notfallbetrieb wechseln müsse, würde dies „zügig und schrittweise“ möglich sein, so Bulle. St. Martini Krankenhaus Duderstadt: „Wir haben seit März unsere Coronastation nicht geschlossen, hier können jederzeit neue Fälle behandelt werden“, berichtet Markus Kohlstedde als Geschäftsführer des St. Martini Krankenhauses in Duderstadt. Die Station umfasst nach Angaben des Geschäftsführers 18 Betten, dazu würden maximal vier Corona-Intensivbetten kommen. „Falls bei uns die Kapazitäten im Bereich der Intensivversorgung von Coronapatienten nicht ausreichen sollten, ist es seit März bereits üblich, Fälle an die Universitätsklinik zu verlegen“, führt Kohlstedde weiter aus. Insgesamt verfüge das Krankenhaus über 155 Planbetten für stationäre Patienten, Coronapatienten gebe es aktuell keine. Von Stefanie Grolig