Mit glasklarer Stimme trägt Sofia „Moja Mama“ (Meine Mama) vor. Als sie von der Bühne getreten ist, entlädt sich ihre Anspannung – sie wirft sich ihrer Mutter in die Arme und fängt an zu weinen. Mama Elena trocknet ihrer Tochter die Tränen und strahlt übers ganze Gesicht: „Ich bin so stolz.“
Sofia ist eines von vielen Kindern der beiden russischsprachigen Schulen „Berjoska“ und „Matrjoschka“, die ein Lied singen, ein Gedicht aufsagen, ein Instrument spielen oder vortanzen. Sie erhalten großen Applaus. Und viel Anerkennung, als sie herumgehen und allen Frauen eine rote Rose schenken.
Die meisten Besucher der Veranstaltung stammen ursprünglich aus Russland, Kasachstan, Georgien, der Ukraine und dem Baltikum. Es sind aber auch eine ganze Reihe in Deutschland Geborene anwesend, die sich für die Kultur der russischsprachigen Länder interessieren. So wie Denis, der die Aufführungen mit der Kamera festhält. Der gebürtige Göttinger lernt Russisch, weil er Russland eines Tages bereisen möchte: „Ein Land mit einer faszinierenden Kultur, die ich unbedingt noch näher kennenlernen möchte.“