Die Corona-Impfungen im Landkreis Göttingen beginnen

Die drei Impfzentren in Landkreis und Stadt Göttingen haben am Montag ihre Arbeit offiziell aufgenommen. Bevor dort die ersten Personen gegen Covid-19 geimpft werden, dauert es aber noch einige Tage. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Corona-Impfung hat das Tageblatt zusammengestellt. Wer wird zuerst geimpft? Die Impfungen werden nach Angaben von Landkreis-Sprecherin Andrea Riedel-Elsner am Dienstag, 5. Januar, in zwei Seniorenheimen im Landkreis beginnen: In Hattorf in der Seniorenresidenz Stiemerling und im Haus Drei Linden in Wollbrandshausen. Die Impfungen würden dort von zwei mobilen Teams, die unter der Organisation von DRK und ASB stehen, vorgenommen. Insgesamt gibt es im Landkreis Göttingen 55 Seniorenheime, in denen die mobilen Teams impfen sollen. Bislang lägen etwa 1700 Anmeldungen aus diesen für Impfungen vor, sagt Riedel-Elsner. Die Zahlen würden aber stetig steigen. „Wir werden die mobilen Teams bis zum Ende der Woche von zwei auf voraussichtlich vier ausweiten“, fügt Krisenstabsleiterin Marlies Dornieden hinzu. Auch in der Stadt Göttingen ist der Impfstoff eingetroffen: Mobile Impfteams werden ab Dienstag damit beginnen, Bewohner und Mitarbeiter von Altenpflegeeinrichtungen zu impfen. Petra Broistedt, Leiterin des Corona-Einsatzstabs und Sozialdezernentin der Stadt Göttingen, freut sich über die gute Nachricht: „Wir können jetzt planmäßig mit dem Impfen beginnen. Das ist ein gutes Signal für Göttingen.“ Zukünftig werden wöchentlich etwa 1000 Impfstoffdosen vom Land an das Impfzentrum Siekhöhe ausgegeben. In der Stadt Göttingen gibt es 14 Pflegeeinrichtungen mit 1571 vollstationären Pflegeplätzen sowie mit 55 Plätzen in der Tagespflege. Lesen Sie auch Medikament gegen Corona aus Antikörpern: Corat aus Braunschweig stellt es her Impfstoff für Corona-Schutzimpfung im Landkreis Göttingen angekommen Corona-Impfung in Hannover: Wer kommt als Erstes? Wo muss ich mich melden? Corona-Impfung in Hannover: Warum manche Heime nicht vorbereitet sind Wie geht es danach weiter? Stehen mehr Impfdosen zur Verfügung als zu impfende Personen aus den Alten- und Pflegeheimen, werden weitere Personenkreise geimpft. Dies betreffe ausschließlich Personen aus der Schutzkategorie eins, die höchste Priorität genössen, sagt Dornieden. Darunter fallen über 80-Jährige sowie medizinisches Personal in den Notaufnahmen und Intensivstationen der Krankenhäuser in Hann. Münden, Duderstadt und Herzberg sowie Mitarbeiter der Rettungs- und Pflegedienste. Wann öffnen die Impfzentren? Die zwei Impfzentren des Landkreises in Herzberg (Sporthalle, Heidestraße) und Göttingen (Sporthalle der BBS II) werden ab Montag, 4. Januar, besetzt sein. Geimpft werden könne dort aber noch nicht. Das werde in den Impfzentren frühestens ab der zweiten Januarwoche möglich sein, so Dornieden. 35 Personen versehen dort ihren Dienst. Das Impfzentrum der Stadt Göttingen befindet sich am Anna-Vandenhoeck-Ring. Die Infrastruktur und Personal stünden bereit, gleiches gelte für die mobilen Impfteams. Ein Start sei damit jederzeit möglich, betonte Verwaltungssprecher Dominik Kimyon. An wen kann ich mich bei Fragen zur Impfung wenden? Seit Mitte Dezember steht eine Hotline für Fragen zur Impfung zur Verfügung. Diese ist unter der Telefonnummer 08 00 / 99 88 665 zu erreichen. Sobald die Software zur Terminvergabe eingerichtet sei, sind über diesen Anschluss auch Terminvereinbarungen möglich. Wie kann ich mich für die Corona-Impfung anmelden? Im Januar soll nach Angaben des Landes Niedersachsen eine Online-Plattform dafür zur Verfügung stehen. Das wird jedoch erst möglich sein, sobald Niedersachsen mehr Impfstoff bekommt. Niedersachsen soll zunächst wöchentlich mit 63 375 Impfdosen versorgt werden. Sobald alle Alten- und Pflegeheime in den besonders belasteten Gebieten mit Impfstoff versorgt sind, werden alle anderen impfberechtigten Menschen aus der ersten Gruppe informiert, dass auch sie geimpft werden können. „Dann können Sie, wenn Sie 80 Jahre alt oder älter sind, einen Impftermin vereinbaren“, heißt es. Wann genau das sein wird, stehe noch nicht final fest. Das Land werde darüber aber öffentlich informieren und zur Terminanmeldung einladen. Kann ich zwischen verschiedenen Impfstoffen wählen? Nein, zunächst nicht. Nach bisherigen Planungen des Landes Niedersachsen soll zunächst pro Tag in jedem Impfzentrum nur ein Impfstoff verimpft werden. Termine für Erst- und Zweitimpfungen werden zusammen vergeben. Derzeit steht nur der Impfstoff von Biontech/Pfizer zur Verfügung. Wie die Impfstoffe verteilt werden, sobald verschiedene Präparate zugelassen sind, ist noch nicht abschließend geklärt. Nach Angaben der Bundesregierung wurden die klinischen Studien zur Verträglichkeit, Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe in drei Studienphasen überprüft. Vor allem die klinischen Prüfungen der Phase 3 seien sehr breit angelegt worden. Zudem wurden in vorbereitenden nicht-klinischen Studien die Impfstoffe mit erhöhter Wirkstoffmenge an Tieren untersucht, um mögliche Auswirkungen auf den menschlichen Körper zu untersuchen, die Schäden anzeigen könnten. Die Qualitätsanforderungen im europäischen Zulassungsverfahren seien sehr hoch, teilt der Bund auf seiner Homepage mit. Auch nach der ersten Verfügbarkeit eines zugelassenen Impfstoffs gebe es weiterhin Untersuchungen, um weitere Informationen zur Sicherheit des Impfstoffs wie zum Beispiel des Auftretens seltener unerwünschter Wirkungen nach Anwendung in größeren Bevölkerungsgruppen zu erhalten. Zu mRNA-Impfstoffen lägen bereits gute wissenschaftliche Erkenntnisse vor. Bei umfangreichen Tierversuchen habe es bislang keine Hinweise auf schwere Nebenwirkungen oder Schäden gegeben. Die klinischen Studien als Zulassungsgrundlage mit den Covid-19-mRNA-Impfstoffen waren sehr umfangreich und haben mehrere zehntausend Probanden eingeschlossen. Die Probanden wurden dabei intensiv medizinisch beobachtet. Wer zahlt die Impfung? Die Impfung in den Impfzentren wird für die Bevölkerung kostenlos sein, teilt die Bundesregierung auf ihrer Homepage mit – unabhängig vom Versichertenstatus. Auf Grundlage des dritten Bevölkerungsschutzgesetzes hat das BMG eine entsprechende Rechtsverordnung erarbeitet. Der Bund zahlt den Impfstoff. Von Tobias Christ