Diese Prioritäten setzt die Stadt Göttingen bei der Sanierung ihrer Schulen

15 Schulen, zwölf Jahre Planungs- und Bauzeit von 2017 bis 2029 und eine aktuelle Kostenermittlung in Höhe von mehr als 62 Millionen Euro – das sind die Eckdaten der Prioritätenliste, die die Stadtverwaltung zum Schulstättenentwicklungskonzept (SSEK) vorgelegt hat. Zuletzt hatte Dinah Epperlein von der Bauverwaltung in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses des Göttinger Rates eine Aktualisierung der geplanten Schulbaumaßnahmen vorgelegt. Größter Posten in der Liste: die Sanierung und ein Neubau an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule mit 21 Millionen Euro für die aktuelle Kostenermittlung. Hier waren auch schon einmal 32 Millionen im Gespräch. Mit bislang veranschlagten 11,3 Millionen Euro steht die Erweiterung des Otto-Hahn-Gymnasiums mit dem Neubau von Mensa und 15 Klassenräumen in der Liste. Noch nicht eingerechnet bei der aktuellen Kostenermittlung ist das Hainberggymnasium (HG). Zuletzt hatte Verwaltungssprecher Dominik Kimyon eine erste grobe Kostenschätzung für die Kernsanierung des Bestandsgebäudes von 12,8 Millionen Euro genannt. Einen Neubau inklusive Abriss bezifferte er mit 25 Millionen Euro. Ursprünglich hatte die Verwaltung lediglich fünf Millionen Euro Baukosten für das HG angegeben. Die ursprünglichen Baukosten für die 15 Sanierungs-, Umbau- und Neubaumaßnahme an den in der Liste aufgeführten Schulen in städtischer Trägerschaft lagen zunächst bei 35,7 Millionen Euro. Die jetzige Kostenermittlung in der Prioritätenliste nennt eine Summe von 62,34 Millionen Euro. Außer den Kosten für das HG fehlen konkrete Angaben zur Hermann-Nohl- und zur Bonifatius-Schule I. Etat für zehn Jahre auf 90 Millionen Euro angehoben: Im Frühjahr war der Zehn-Jahres-Etat für die 15 Göttinger Schulen auf mehr als 90 Millionen Euro (2020) angehoben worden. Gründe sind die allgemeine Steigerung der Baukosten, aber auch neue Erkenntnisse bei der konkreten Baubegutachtung, wie etwa ein schwieriger Baugrund oder eine festgestellte Schadstoffbelastung. Lesen Sie auch: Schulsanierungspläne der Göttinger Verwaltung: Alle Schulen müssen Einschnitte hinnehmen Schuldiskussion dreht sich um Geld Entscheidung im Göttinger Schulstreit steht bevor SPD Göttingen drückt aufs Tempo bei der HG-Sanierung Immobilien im Besitz der Stadt: Das sind Göttingens größte Baustellen Schulausschuss Göttingen: Bonifatiusschule I soll nicht nach Geismar umziehen Schulen in Göttingen werden in den Sommerferien saniert Sanierung oder Neubau: Seit 14 Jahren wartet Hainberg-Gymnasium Göttingen auf Lösung Die Maßnahmen im Einzelnen: Lohbergschule: Mensa und Gruppenräume für die Nachmittagsbetreuung. Kosten: 4 Millionen Euro. Bauzeit: Juni 2019 bis Dezember 2020. Otto-Hahn-Gymnasium: Neubau Mensa und 15 Klassenräume. Kosten: 11,3 Millionen Euro. Voraussichtliche Bauzeit: Juni 2021 bis Ende 2022. Neue IGS: 10. Jahrgang und Oberstufe in der ehemaligen Hans-Christian-Andersen-Schule. Kosten: 2,7 Millionen Euro. Fertigstellung: Sommer 2021. Wilhelm-Henneberg-Schule: Mensa und zwei Gruppenräume für den erweiterten Ganztag. Kosten: eventuell Investitionszuschuss. Ab 2021. Geschwister-Scholl-Gesamtschule: Schaffung von Klassenräumen und Strukturen für den IGS-Betrieb durch Neubau und Bestandssanierungen. Kosten: 21 Millionen Euro. Gesamtprojektdauer: acht bis zehn Jahre. Voraussichtlicher Baubeginn etwa Mitte 2022. Hainberg-Gymnasium, Herman-Nohl-Schule und HG-Junior: Grundsanierung oder Neubau des Anbaus, Machbarkeitsstudie unter Einbezug Standorte. Beauftragung Machbarkeitsstudie nach Vergabeverfahren im Frühjahr 2021. Kosten offen. Bonifatiusschule I & II: Prüfung innenstadtnaher Alternativ-Standorte für Bonifatius I unter Einbezug der Bonifatius II und der ehemaligen Voigt-Realschule ab 2021. Kosten offen. Regenbogenschule: Klassenräume gemäß SSEK. Beginn: 2021. Budget: 3,64 Millionen Euro. Brüder-Grimm-Schule: Klassenräume gemäß SSEK. Beginn: 2022. Budget: 2,5 Millionen Euro Schule am Tannenberg: Klassenräume gemäß SSEK. Beginn: 2023. Budget: 5,5 Millionen Euro. Grundschule Herberhausen: Mensa und Klassenräume, Übergangslösung im Bürgerhaus. Beginn 2025. Budget 2,85 Millionen Euro. Hölty-Schule: Klassen gemäß SSEK, Mitnutzung von Räumen im Theodor-Heuss-Gymnasium möglich, Neubau der gesamten Schule muss geprüft werden. Beginn: 2026. Budget: 1,6 Millionen Euro Wilhelm-Busch-Schule: Mensa und Klassenräume gemäß SSEK, Entwicklung zur Ganztagsschule derzeit zurückgestellt. Beginn 2027. Budget 4,75 Millionen Euro. Der Erweiterungsbau der Lohbergschule ist die erste Maßnahme aus dem Schulstättenentwicklungskonzept der Stadtverwaltung, das begonnen wurde und abgeschlossen werden soll. In unmittelbarer Nachbarschaft der Schule ist ein Neubau mit Mensa und sechs Gruppenräume für die Nachmittagsbetreuung auf einer Grundfläche von 1200 Quadratmetern entstanden. Begonnen wurde der Bau im Juni 2019, im Dezember soll er beendet seit. Mit 4 Millionen Euro gibt die Stadtverwaltung die Baukosten an. 2014 hatte die Lohbergschule den offenen Ganztagsbetrieb aufgenommen, seit drei Jahren dient die Pausenhalle als provisorische Mensa. „Das Ergebnis ist ein Gebäude, von dem ich sicher bin, dass es sowohl die Schule stärken wird, denn das ist das Kernziel – vor allen Dingen mit einem vernünftigen Mensabetrieb –, was aber auch einen echten Zugang in den Lönsweg gestalten wird“, sagte Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler (SPD) im vergangenen Jahr bei der Grundsteinlegung. Die Schule werde nun vom Rand in die Mitte des Quartiers genommen. Der Neubau ist Teil des städtebaulichen Rahmenplans „Grüne Mitte Ebertal“. Von Michael Brakemeier