„Wir sind alle sehr traurig“, sagt die 14-jährige Denise. Sie kennt die getötete 14-jährige Nina aus der Parallelklasse. Denise wird heute schon früher von der Schule abgeholt als sonst, denn ihre Mutter hat Angst: „Man hat schon ein komisches Gefühl im Bauch, wenn der Täter noch frei herumläuft.“ Auch andere Eltern sind besorgt. Selten herrscht nach Schulschluss so ein Andrang, der Parkplatz ist voll, überall stehen wartende Eltern.
500 Schüler besuchen die Gesamtschule. Sie ist am Montag, einen Tag, nachdem die Nachricht vom Tod der beiden Jugendlichen den Ort in einen Schockzustand versetzt hat, wie immer geöffnet. Nach der ersten Stunde gibt es einen Trauergottesdienst. Anschließend tauschen sich Lehrer und Schüler in Gesprächen aus, versuchen das Geschehen zu verarbeiten.
Die Schüler werden von Notfallversorgern der Johanniter, Schulseelsorgern und der Landesschulbehörde betreut „Die Betroffenheit unter den Schülern ist sehr verschieden“, sagt Schulpastor Peter Noß-Kolbe von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Hildesheim. Einige der Jugendlichen seien stark mitgenommen, andere würden das Geschehen nicht so sehr an sich heranlassen. „Wichtig ist, dass jemand da ist, der zuhören kann“, so Noß-Kolbe.
Im ganzen Ort ist das Verbrechen Gesprächsthema. Eine Frau, die vom Einkaufen kommt, sagt: „Ich fühle mit den Eltern der Jugendlichen. Ich habe selbst Kinder.“ Heute um 18 Uhr findet eine Trauerfeier in der Christuskirche Bodenfelde statt.
Von Björn Dinges
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