Erster Corona-Fall im Seniorenzentrum Göttingen

Im Seniorenzentrum Göttingen hat sich eine Mitarbeiterin mit dem Corona-Virus infiziert. Das bestätigte der Leiter der kommunal getragenen Einrichtung, Kai Osterhorn, auf Nachfrage. „Es ist richtig, dass sich im Rahmen eines durchgeführten Routinetests bei einer Mitarbeiterin mittels POC-Antigen-Schnelltest ein positives Testergebnis ergeben hat“, sagt Osterhorn. POC steht für Point-Of-Care-Test. Das Ergebnis sei durch einen weiteren Test bestätigt worden. Diese Mitarbeiterin befinde sich aktuell in Quarantäne. Das Seniorenzentrum Göttingen führe standardmäßig Antigen-Schnelltests bei den Mitarbeitern vor Dienstbeginn durch. „In diesem Zusammenhang hat sich bei einem weiteren Mitarbeiter ein positives Ergebnis eines POC-Schnelltests ergeben, sodass sich dieser Mitarbeiter derzeit in vorsorglicher Quarantäne befindet“, führt der Geschäftsführer weiter aus. Das notwendige Testergebnis liege für diesen Beschäftigten noch nicht vor. Schnelltests sind ein Frühwarnindikator: Es zeige sich jedoch, dass sich die POC-Tests als Frühwarnindikator gut bewährt haben, da beide Mitarbeitende keine Krankheitssymptomatik zum Zeitpunkt der Testung aufwiesen und somit eine Infektion noch vor Dienstaufnahme erkannt werden konnte, kommentiert Osterhorn den Erfolg der prophylaktischen Maßnahmen im Haus. Sofort nach Bekanntwerden der Covid-19-Infektion sei auf Grundlage eines aktuell geltenden Hygiene- und Testkonzeptes mit allen vorgesehenen Vorsichtsmaßnahmen durch das Seniorenzentrum reagiert worden. Die Wohnbereiche, auf denen die beiden Mitarbeiter beschäftigt sind, „wurden als reine Vorsichtsmaßnahme isoliert“. „Es bestehen feste Mitarbeiterteams auf diesen Etagen, um eine Durchmischung der Mitarbeitenden über die weiteren Wohnetagen vorsorglich zu vermeiden“, legt Osterhorn dar. Weitere Schnelltests fallen negativ aus: Alle Bewohner und Mitarbeiter der betroffenen Wohnbereiche seien jetzt mehrfach mittels POC-Antigen-Schnelltest auf eine Infektion hin überprüft worden. Diese Tests seien allesamt negativ ausgefallen. „Ebenso sind alle weiteren Schnelltests bei den Mitarbeitenden des Hauses negativ ausgefallen. Insgesamt ist die Pflege, Betreuung und Versorgung unserer Bewohner und Bewohnerinnen in unserem Haus sichergestellt“, versichert der Geschäftsführer. Er hebt hervor, dass in diesem Fall ein enger Kontakt mit dem zuständigen Gesundheitsamt und der Heimaufsicht bestehe. In Rücksprache mit dem Gesundheitsamt sei ein temporäres Besuchsverbot ausgesprochen worden. „Die Angehörigen wurden über den Vorfall informiert“, so Osterhorn. Durchtestung aller Bewohner und Mitarbeiter: Er betont weiterhin, dass in dieser besonderen Situation die Sicherheit aller Bewohner und Mitarbeiter an erster Stelle stehe. Daher sei als weitere Maßnahme - in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und der Heimaufsicht - eine PCR-Testung (Polymerase Chain Reaction) aller Bewohner und Mitarbeiter vorgesehen. Hiernach müsse entschieden werden, ob und welche weiteren Maßnahmen erforderlich sind. „Insgesamt ist die umsichtige Zusammenarbeit, gute Unterstützung und schnelle Reaktion durch die zuständigen Behörden ausgesprochen gut und sehr hilfreich“, lobt Osterhorn. Dessen Vorgehen, eine Verbreitung des Virus in der Einrichtung zu unterbinden, wird wiederum seitens der Stadtverwaltung als „sehr umsichtig und professionell“ bezeichnet, so Stadtsprecher Dominik Kimyon. Der erste Corona-Fall in der Einrichtung: Für das Seniorenzentrum Göttingen ist es der erste bestätigte Corona-Fall bei einer Mitarbeiterin. „Bisher gab es weder bei Bewohnern und Bewohnerinnen noch bei Mitarbeitenden eine Corona-Infektion“, sagt Osterhorn. Im Seniorenzentrum Göttingen am Ingeborg-Nahnsen-Platz 1 leben derzeit 130 Bewohner, das Haus hat 150 Mitarbeiter. Lesen Sie auch: Corona-Impfplan: Altenheimbewohner und medizinisches Personal zuerst Winter 2020 ohne Corona-Impfstoff - sind Schnelltests die Rettung? Andreas Kern von der Villa Juesheide über Corona im Altenheim, seine eigene Infektion und den Teil-Lockdown Von Ulrich Meinhard