Falsche Wasserwerker bestehlen 86-jährige Göttingerin

In Stadt und Landkreis häufen sich zurzeit wieder Fälle von Trickbetrug. Zielgruppe sind zumeist Senioren. Nach Angaben der Polizei ist um Donnerstagnachmittag eine 86-Jährige in ihrer Wohnung im Göttinger Sandweg von einem betrügerischen Duo heimgesucht worden. Die Täter erbeuteten Schmuck von noch unbekanntem Wert. Nach ersten Informationen klingelte gegen 15.45 Uhr ein Mann an der Wohnungstür, der sich als Wasserwerker ausgab. Der Unbekannte gab an, die Wasserleitungen im Haus und damit auch in der Wohnung überprüfen zu müssen, weil es in der Nachbarschaft einen Wasserrohrbruch gegeben habe. Die 86-Jährige begab sich mit dem vermeintlichen Wasserwerker in die Küche und ins Bad, um den Wasserdruck zu überprüfen. Ins Schlafzimmer geschlichen: Das habe vermutlich ein Komplize des Betrügers genutzt, um sich in die Wohnung zu schleichen und das Schlafzimmer nach Wertgegenständen zu durchsuchen, teilt die Polizei mit. Nachdem der angebliche Wasserwerker die Wohnung verlassen habe, habe die ältere Dame den Diebstahl bemerkt und die Polizei alarmiert. Der Fake-Handwerker wurde beschrieben als etwa 1,85 Meter groß mit dunklen Haaren. Er soll Hochdeutsch gesprochen haben, mit einem grünen Anorak, einer hellen Hose und braunen Schuhen bekleidet gewesen sein. Hinweise erbittet die Polizei unter Telefon 0551 / 491 21 15. Momentan sind aber nicht nur falsche Wasserwerker unterwegs, sondern auch Enkeltrick-Betrüger wieder aktiv. In den vergangenen Tagen haben mehrere Bürger bei der Polizei angerufen, um derartige Betrugsversuche zu melden. Bislang seien diese Versuche augenscheinlich gescheitert. Die Ermittler der Polizei Göttingen schließen allerdings nicht aus, dass die Betrüger ihre Masche in nächster Zeit fortsetzen und raten zu besonderer Vorsicht. Enkeltrick-Versuche reißen nicht ab: Die Beamten weisen im Kontext des Enkeltricks zum wiederholten Mal darauf hin, dass die Polizei niemals um Geldbeträge bitte oder unter der Notrufnummer 110 anrufe. Um Betrügern keine Chance zu geben, solle im Zweifelsfall einfach aufgelegt werden. „Sprechen Sie am Telefon nie über ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse, lassen Sie sich nicht unter Druck setzen“, lautet ein weiterer Ratschlag der Ordnungshüter. Auflegen solle man auch, wenn der Anrufer dazu auffordert, Geld zu überweisen – insbesondere ins Ausland – oder zu Fremden Kontakt aufzunehmen – zu Beispiel zu einem Boten, der Geld oder Wertsachsen mitnehmen wolle. Im Zusammenhang mit Haustürdelikten rät die Polizei, Fremden niemals sofort die Tür zu öffnen, aus Fenster oder Türspion zu schauen, Sprechanlage, Sperrbügel und Sicherheitskette zu nutzen. Das gelte auch bei angeblicher Hilfsbedürftigkeit, zum Beispiel der Bitte um ein Glas Wasser oder Schreibzeug. Das Gewünschte sollte allenfalls bei gesperrter Tür hinausgereicht, gegebenenfalls telefonisch Nachbarn hinzugezogen werden. Handwerker sollten nur dann hereingelassen werden, wenn Sie bestellt oder von der Hausverwaltung angekündigt worden sind. Von Amtsvertretern sollte stets der Dienstausweis geprüft, beim geringsten Zweifel bei der entsprechenden Behörde angerufen werden. Gegen zudringliche Besucher solle man sich notfalls auch energisch wehren, laut werden und um Hilfe rufen. Für Nachbarn sollte nichts ohne deren Ankündigung oder Auftrag entgegengenommen werden, der Kontakt zu älteren Mitbewohnern gepflegt werden: „Machen Sie das Angebot, bei fremden Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit hinzuzukommen.“ Und wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist und man glaubt, Betrugsopfer geworden zu sein, sollte man sich sofort an die Polizei wenden und Anzeige erstatten. Lesen Sie auch: Seulinger Seniorin wird Opfer von Enkeltrick Gauner erbeuten 10000 Euro mit Enkeltrick Die häufigsten Maschen der Trickbetrüger Präventionsaktion gegen „falsche Polizisten“ gestartet Vermeintlicher Wasserwerker bestiehlt 84-jährige Göttingerin Von Kuno Mahnkopf

Trickbetrüger - Falsche Wasserwerker bestehlen 86-jährige Göttingerin