Es sei geeignet, die Erhaltung von Freibad und Freibadgelände für die gesamte Bevölkerung in Weende auch langfristig sicherzustellen. Die städtische Sport und Freizeit GmbH will ihr überarbeitetes Konzept am Dienstag im Sportausschuss vorstellen. Nach Kürzungsbeschlüssen des Stadtrates zum Etatausgleich steht die Zukunft des Weender Freibades auf der Kippe.
Für den Weender Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Mehmet Tugcu, ist das Konzept städtebaulich deutlich mehr als ein Kompromiss, sondern ein „echter Gewinn für den Stadtteil“. Ermöglicht werde weiter das sportliche Bahnenschwimmen auf einer 25-Meter-Bahn mit einer Wassertiefe von 1,80 Metern.
Vorgesehen seien Wellnessbereich mit Massagedüsen, ein flacher Nichtschwimmerbereich, Strömungskanal und Rutsche. Sicherheitsbedenken ließen den Weiterbetrieb des Sprungturms nicht zu. Beide Fraktionen appellieren an den Stadtrat, der Neugestaltung nach den Vorschlägen der GoeSF zuzustimmen.
12 von 13 Forderungen umgesetzt
Es biete sich die einmalige Möglichkeit, ein wichtiges Ortsteilzentrum zu schaffen und Wohngebiete auf sinnvolle Weise miteinander zu verknüpfen. Beide Fraktionen hoffen zudem, dass Weender und Förderverein den Vorschlag unterstützten. „Der Fortbestand des Freibads darf nicht am Sprungturm scheitern“, so Pfahl.
Die Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Weende unterstützt die Pläne ebenfalls. Die SPD sehe nicht nur eine Bereicherung des Freizeitangebots, sondern auch eine zeitgemäße Anpassung an verändertes Freizeitverhalten, erklärte der Ortsvereinsvorsitzende Horst Reinert. Dass die Nutzung des Sprungturms nicht vorgesehen werde, sei bedauerlich, aber nach Abwägung aller Argumente hinnehmbar. Zwölf von 13 Forderungen des Fördervereins seien umgesetzt.
Die Erklärung von SPD und Grünen wertet die CDU als „Affront“ gegen die übrigen Ausschussmitglieder, den Freibad- Förderverein und die Bürgerschaft.
„Wenn die Mehrheitsfraktionen bereits vor einer entscheidenden Sitzung ihre Positionen öffentlich zementieren, wozu brauchen wir dann noch eine Sitzung – nur noch fürs Protokoll?“, fragt der CDU-Fraktionschef im Stadtrat, Fritz Güntzler.
"Vorfestlegung ausgesprochen kontraproduktiv"
Nach jüngsten intensiven Gesprächen sei er eigentlich zu dem Schluss gelangt, dass die Vorstellungen mit und ohne Sprungturm gar nicht mehr so weit auseinander lägen.
Er sei zuversichtlich gewesen, dass nahe an den Vorgaben des Oberbürgermeisters mit 1,5 Millionen Euro Investitionen und maximal 100 000 Euro jährlicher Betriebskostenzuschüsse eine Lösung gefunden werden könne, die auch von der Mehrheit der Weender akzeptiert und mitgetragen werden könnte.
„Die Vorfestlegung des rot-grünen Lagers halte ich deshalb für ausgesprochen kontraproduktiv“, so Güntzler. Immerhin habe sich der Verein bereit erklärt, für die Saison 2013 Arbeitsleistungen in Höhe von 30 000 Euro zu übernehmen.