Friseure im Landkreis Göttingen sollen am 1. März wieder öffnen dürfen

Als eine der ersten Einigungen zwischen Bund und Ländern, die am Mittwoch über die Ausgestaltung einer Verlängerung des Corona-Lockdowns diskutierten, sickerte als erstes ausgerechnet eine Lockerung durch: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten einigten sich darauf, dass am 1. März die Friseure ihre Salons wieder öffnen dürfen. Eine Entscheidung, die bei der Landesinnung des niedersächsischen Friseurhandwerks nach Monaten des Lockdowns für Optimismus sorgt – auch in Göttingen. „Die ganze Branche freut sich“, sagt Landesinnungsmeisterin Manuela Härtelt-Dören. Die Friseurmeisterin betreibt in Göttingen ihren eigenen Salon. Am eigenen Leib ebenso wie von vielen Kollegen habe sie in den vergangenen Monaten vor allem eines erfahren, sagt Härtelt-Dören: Existenzängste. Doch mit der Aussicht auf ein Datum für die Wiedereröffnung sei der Optimismus zurückgekehrt, kann die Friseurin berichten: „Jetzt haben wir Planungssicherheit und können sagen: 14 Tage halten wir auch noch durch.“ „Jetzt braucht jeder Friseur seine Kunden“: Für die Wiedereröffnung sei es mit Blick auf die finanzielle Lage vieler Friseure auch höchste Zeit, betont Härtelt-Dören. Denn: „Die Hilfen, die uns so ans Herz gelegt worden sind, sind immer noch nicht da.“ Lesen Sie auch Bund und Länder einig: Friseure dürfen ab 1. März wieder öffnen Wie haben Friseure in Niedersachsen die Zeit der Schließung überstanden? Ansturm auf Friseure in der Region am Tag der Wiedereröffnung nach dem ersten Lockdown Mit dem Hygienekonzept des Sommers oder gar verschärften Regeln könne man die Sicherheit von Bediensteten und Kunden gewährleisten, betont Härtelt-Dören. „Die Standards und Zahlen im Sommer haben uns Recht gegeben“, sagt sie. In dieser Hinsicht verspreche die Aussicht auf Öffnung zudem eine bessere Kontrolle der Einhaltung der Regeln, nachdem die Friseure im Lockdown vermehrt Anfragen von Kunden erhalten hätten, ihnen in Schwarzarbeit die Haare zu schneiden. Dieses Problem sei nun offenbar auch bei den Politikern angekommen, sagt Härtelt-Dören: „Man hat uns zugehört, und jetzt können wir gegensteuern.“ Einen Appell an die Menschen möchte die Innungsmeisterin außerdem loswerden: „Jetzt braucht jeder Friseur seine Kunden. Kommen Sie zu uns in die Geschäfte.“ Tatsächlich seien die Auftragsbücher bereits in vielen Salons voll, sagt Härtelt-Dören. Dennoch gelte: „Wir brauchen jeden Kunden.“ Von Tammo Kohlwes