Die Planungen des Investors stoßen bei den Mitgliedern des Bauausschusses des Rates allerdings auf Kritik.
„Wir waren erschrocken über die Pläne. Eine Fassade ohne Fenster, so geht das gar nicht“, sagte Andreas Klatt von der SPD. Deshalb beantragte er die Vertagung des Tagesordnungspunktes.
Eigentlich wollten Politik und Verwaltung einen sogenanten Rahmenplan aufstellen. Das, so die Verwaltung, sei mit diesen fünf Bauanfragen allerdings kaum mehr sinnvoll. Denn: Die vorliegenden Bauvoranfragen seien auf der Grundlage des existierenden Bebauungsplanes erstellt worden – somit also kaum anfechtbar.
„Es ist desillusionierend, wie wenig Möglichkeiten wir da noch haben“, sagte Gerd Nier (Linke). In der ersten Bauvoranfrage geht es um den Drogeriemarkt, der L-förmig von der Weender Straße bis weit in den Innenhof hinein geplant ist. Die zweite Anfrage sieht den Abriss des Hauses Mühlenstraße 4a und einen baulichen Lückenschluss an dieser Stelle vor. Drittes Bauprojekt ist ein neues Haus am Stumpfebiel; dort, wo derzeit ein freies Grundstück ist.
Entscheidung binnen 3 Monaten
Die Anfragen vier und fünf beinhalten eine neue Nutzung des ehemaligen Capitol-Kinos. Dort sollen eine Ballettstudio und ein gastronomischer Betrieb untergebracht werden. Die Anfragen sind Anfang März in der Verwaltung eingegangen, binnen drei Monaten müssen sie beschieden werden.
Auf Kritik stoßen dabei vor allem zwei Punkte: Zum einen der Abriss des Gebäudes Mühlenstraße 4a. „Das Haus ist gut in Schuss“, so Stadtbaurat Thomas Dienberg. Zweiter Punkt, für den sich Politik und Verwaltung aussprechen, ist die Erhaltung des Irish-Pub-Biergartens im Hof. Außerdem wünschen sich Politik und Verwaltung eine „ansprechende Fassade“, so Karen Hoffmann von der Bauverwaltung.
Was dem L-förmigen Bau des Drogerie-Neubaus im Wege stehen könnte, ist ein denkmalgeschütztes Gebäude im Innenhof. Laut Verwaltung begutachtet das Landesamt für Denkmalpflege das Haus in dieser Woche noch einmal. Die Verwaltung ist sich aber sicher, dass dieses Haus erhalten bleiben muss.
Die Stadtverwaltung soll sich nun noch einmal mit dem Investor zusammen setzen, um einen gemeinsamen Weg zu finden. „Der Investor ist bislang ja immer gesprächsbereit gewesen“, erklärte Hans-Otto Arnold (CDU).