Göttingen: Kaum Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt

Zum Jahresende ist es ruhig auf dem südniedersächsischen Arbeitsmarkt geworden, denn gegenüber dem Vormonat gab es im Dezember kaum Veränderungen. Das geht aus dem Arbeitsmarktbericht der Agentur für Arbeit hervor. Im zurückliegenden Monat waren 14110 Menschen im Agenturbezirk Göttingen arbeitslos gemeldet. Das war ein Anstieg um 14 beziehungsweise 0,1 Prozent gegenüber November. Allerdings waren 1908 Menschen mehr bei der Arbeitsagentur und den Jobcentern der Region gemeldet als vor Jahresfrist (+15,6 Prozent). Corona: Einschränkungen noch nicht abgebildet: Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Göttingen liegt aktuell bei 5,8 Prozent und somit 0,8 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats. Die Statistik bilde allerdings mögliche Auswirkungen der am 16. Dezember in Kraft getreten erweiterten Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie noch nicht ab, so die Agentur für Arbeit. Während die Zahl der Arbeitslosen deutlich über dem Vorjahresmonat liegt, ist die Nachfrageseite, die die gemeldeten Stellen abbildet, derzeit relativ stabil. Im Dezember meldeten Wirtschaft und Verwaltung 1067 neue Stellenangebote bei der Agentur für Arbeit, nahezu so viele wie im Dezember 2019 (-14 beziehungsweise -1,3 Prozent). Arbeitsuchende konnten im zurückliegenden Monat unter 4177 Arbeitsofferten wählen. Das waren 132 beziehungsweise 3,1 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Lesen Sie auch Erste Entlassungen wegen Corona-Krise in Südniedersachsen „Herbstbelebung“: Zahl der Arbeitslosen in Göttingen sinkt um 6,6 % gegenüber August Region Göttingen: Zahl der Arbeitslosen im Oktober noch leicht gesunken „Nach wie vor werden insbesondere gut qualifizierte Kräfte gesucht“, erklärt Klaus-Dieter Gläser, Chef der Agentur für Arbeit Göttingen. „Aber auch von Ungelernten werden vielfach spezielle Kenntnisse erwartet. Die Pandemie hat letztlich nichts daran geändert, dass in vielen Branchen und Berufen ein Fachkräftemangel herrscht, insbesondere natürlich im viel zitierten Pflege- und Gesundheitsbereich. Vor diesem Hintergrund können wir diejenigen, die auf der Suche nach einer neuen Beschäftigungsperspektive sind, nur ermutigen, sich mit dem Thema Weiterbildung auseinanderzusetzen.“ Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen: Unterschiedlich verlief in den beiden zum Agenturbezirk Göttingen zählenden Landkreisen Northeim und Göttingen die Entwicklung. Im Landkreis Northeim stieg die Zahl der Arbeitslosen im Dezember gegenüber dem Vormonat um 134 beziehungsweise 3,5 Prozent auf 3931. Mit einem Plus von 11 Prozent beziehungseweise 389 Arbeitslosen fiel der Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlicher aus. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 5,6 Prozent und liegt damit 0,6 Prozentpunkte über dem Dezember-Wert 2019. Die Arbeitslosenquote für Dezember beträgt im Landkreis Göttingen 5,9 Prozent. Vor Jahresfrist lag sie 0,9 Prozentpunkte unter dem aktuellen Wert. Hier waren im zurückliegenden Monat 10179 Menschen arbeitslos gemeldet, 1519 mehr als im Vorjahresmonat (+17,5 Prozent). Gegenüber November war hier allerdings ein leichter Rückgang der Arbeitslosenzahl um 120 beziehungsweise 1,2 Prozent zu verzeichnen. Jahreswerte 2020 für den Agenturbezirk: Die Daten für den Agenturbezirk Göttingen, die für das Jahr 2020 vorliegen, stellen nach Jahren sinkender Arbeitslosigkeit und steigender Nachfrage erstmals wieder eine rückläufige Entwicklung dar, die insbesondere auf den Auswirklungen der Corona-Pandemie beruht. Im Jahresdurchschnitt lag die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Göttingen bei 14545 und damit 13,8 Prozent (+1768) über dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote stieg imVergleich zu 2019 um 0,7 Prozentpunkte auf 6 Prozent. Gleichzeitig sank die gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften um 13,6 Prozent (-2104 Angebote) auf 13318. Der durchschnittliche Bestand an offenen Stellen ging um 13,4 Prozent zurück auf 3992 (-617). Von Peter Krüger-Lenz