Göttingen: Leiterin des Krisenstabs sieht in Impfung beste Möglichkeit für Corona-Schutz

Tod nach Corona-Impfung: Meldungen dieser Art kursieren immer wieder durch die Medien. Auch in Göttingen ist jüngst ein 89-jähriger Mann kurze Zeit nach der Impfung verstorben. Die von der Staatsanwaltschaft angeordnete Obduktion hatte aber keinen ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung und dem Ableben des Göttingers ergeben, vielmehr habe eine dem Mann selbst nicht bekannte Vorerkrankung vorgelegen. Im Gespräch mit dem Tageblatt äußert sich die Leiterin des Göttinger Krisenstabs, Sozialdezernentin Petra Broistedt (SPD), zu Fragen rund um die Schutzimpfung. Meldungen von Todesfällen nach einer Corona-Impfung können Menschen verunsichern. Würden Sie trotzdem vorbehaltlos dazu aufrufen, sich impfen zu lassen? So tragisch der Fall für die Angehörigen ist, die Obduktion hat eine natürliche Todesursache und ausdrücklich keinen kausalen Zusammenhang mit der Impfung ergeben. Ja, die Impfung ist nach wie vor die nachhaltigste Möglichkeit, sich vor einer Infektion zu schützen. Sämtliche in Europa und Deutschland zugelassenen Impfstoffe haben in allen Mitgliedsstaaten das übliche dreistufige Zulassungsverfahren durchlaufen, das höchsten Standards entspricht. Die Impfstoffe haben eine sehr hohe Wirksamkeit, geringe Nebenwirkungen und sind ein guter Schutz vor einer Infektion. Sollte es in Einzelfällen doch zu einer Infektion kommen, sind die Krankheitsverläufe deutlich milder. Wie hoch ist Ihrer Einschätzung nach die Wahrscheinlichkeit für Impfreaktionen bei den in Göttingen bislang verwendeten Vakzin von Biontech? Nach unseren Erfahrungen gering. Wann erhält Göttingen die nächste Lieferung und welcher Impfstoff wird es sein? In welchen Einrichtungen wird das Serum verimpft und wann geht es im Impfzentrum Siekhöhe weiter? Das Impfzentrum erhält fortlaufend Impfstoff, und zwar von Biontech, Moderna und AstraZeneca. Die Liefertermine werden aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlicht. Hierfür bitten wir um Verständnis. Aktuell werden nur Impfberechtigte der höchsten Priorität geimpft. Das sind vor allem über 80-Jährige sowie Personal in Krankenhäusern, Altenpflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten. Das Impfzentrum ist aktuell von Dienstag bis Samstag geöffnet und impft täglich etwa 200 Personen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass sich diese Personenanzahl verdoppeln wird, wenn wir mit den Zweitimpfungen starten. Auch die mobilen Impfteams sind im Einsatz. Sie haben in der vergangenen Woche die letzten Zweitimpfungen in 13 Göttinger Altenpflegeheimen durchgeführt und werden Anfang März auch die letzte noch ausstehende Altenpflegeeinrichtung durchimpfen, sofern der Covid-19-Ausbruch dort abgeklungen ist. Lesen Sie auch Göttingen: Todesfall nach Impfung gegen Corona Vorerkrankung war Ursache für Tod eines 89-jährigen Mannes Nun soll auch die UMG Impfzentrum werden. Was ändert sich jetzt? Die Stadt Göttingen freut sich mit der UMG über die Anerkennung als Impfzentrum. Sie ist eine Reaktion auf die wiederholten Forderungen der Stadt gegenüber dem Ministerpräsidenten und der Sozialministerin, die UMG mit zusätzlichen Impfstofflieferungen auszustatten, da Göttingen durch die UMG als Maximalversorger mit überregionalem Einzugsgebiet überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze der Priorität 1 im Gesundheitswesen aufweist, die mit den üblichen Lieferungen an die Stadt Göttingen nicht zeitnah bedient werden können. Mit der Anerkennung als Impfzentrum verbinden wir die Erwartung, dass die UMG zusätzliche, eigene Impfstofflieferungen erhält, sodass das dortige Personal nun zügig durchgeimpft werden kann. Die gute und intensive Zusammenarbeit wird fortgesetzt. Von Ulrich Meinhard