Göttingen: Sartorius als Teil der Lösung in der Corona-Pandemie

Sartorius als Teil der Lösung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie: Während der online ausgerichteten Hauptversammlung des Göttinger Life-Science-Konzerns am Freitagnachmittag hat Geschäftsführer Joachim Kreuzburg den „direkten Beitrag“ des von ihm geleiteten Unternehmens zur Bewältigung der Pandemie hervorgehoben. Der Umfang der unternommenen Anstrengungen, die Intensität weltweiter Kooperationen und die Geschwindigkeit des Fortschritts bei der Entwicklung und Herstellung von Impfstoffen gegen das Coronavirus und von Covid-19-Medikamenten seien „beispiellos“, sagte er. Lesen Sie auch Pharmazulieferer Sartorius profitiert weiter von Corona-Pandemie Göttingen: Sartorius investiert 400 Millionen Euro in verschiedene Standorte Göttingen: Sartorius rechnet mit fünf Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2025 Einige Sartorius-Kunden hätten von der Entschlüsselung des Coronavirus-Genoms bis zur Bereitstellung von Impfstoffen für Patienten nur neun Monate benötigt, das Göttinger Unternehmen liefere täglich essenzielle Produkte zur Impfstoffherstellung, das schlage sich auch in den Ergebnissen des Konzerns nieder. Aufträge und Umsatz auf Rekordniveau: „Das Jahr 2020 war ein sehr intensives und auch ein sehr erfolgreiches Jahr für Sartorius“, sagte Kreuzburg. Die Auftragseingänge erreichten mit fast 2,9 Milliarden Euro ein Rekordniveau, ebenso der Umsatz von 2,336 Milliarden Euro. Der Löwenanteil entfiel dabei auf die Sparte Bioprocess Solutions, die knapp 1,8 Milliarden Euro Umsatz verbuchte. Der Bilanzgewinn hat sich im Vergleich zum Vorjahr beinahe verdoppelt, 206 Millionen Euro stehen dort zu Buche, 2019 waren es 117 Millionen Euro. Sartorius habe das wachstumsstärkste Jahr der jüngeren Unternehmensgeschichte abgeschlossen, betonte Kreuzburg. Die ursprüngliche Zielmarke von zwei Milliarden Euro sei somit deutlich übertroffen worden, der Konzern habe ein äußerst dynamisches Wachstum hingelegt. Das hat Auswirkungen auf die Dividende für die Aktionäre: War diese im vergangenen Jahr aufgrund der unvorhersehbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie halbiert worden, sollen nun – wie eigentlich bereits für das Jahr 2020 geplant – 71 Cent pro Vorzugsaktie und 70 Cent pro Stammaktie ausgeschüttet werden. Etwas mehr als 48 Millionen Euro sollen dafür bereitgestellt werden. Dem stimmten die Aktionäre mit großer Mehrheit zu. Die Aktien hätten sich überdurchschnittlich entwickelt, so Kreuzburg. Dem Vorstand und Aufsichtsrat wurde außerdem Entlastung erteilt. Videokonferenzen und Nachhaltigkeit: Die Corona-Pandemie habe auch einen großen Wechsel mit sich gebracht, weg von Geschäftstreffen, hin zu Videokonferenzen. Doch das Home-Office habe auch Grenzen: So sei nur bei knapp der Hälfte der mittlerweile mehr als 11 000 Mitarbeiter des Konzerns die Arbeit von zu Hause überhaupt möglich, erläuterte Kreuzburg. Daher freue er sich, dass die Sicherheit der Mitarbeiter an allen Konzernstandorten gewährleistet sei. „Wir sind froh, dass wir keine hohen Infektionszahlen und keine schweren Erkrankungen zu verzeichnen hatten und dass sich kein Mitarbeiter bei der Arbeit eine Coronavirus-Infektion zugezogen hat“, so der Sartorius-Chef. Sartorius-Chef Joachim Kreuzburg warf auch einen Blick in die Zukunft: Man blicke optimistisch voraus und erwarte aus heutiger Sicht ein erneut starkes Wachstum für das laufende Geschäftsjahr und darüber hinaus. Für das Jahr 2021 rechne das Unternehmen mit einer Umsatzsteigerung von bis zu 35 Prozent. Um dieses Wachstum zu unterstützen, solle der Ausbau der Produktionskapazitäten weltweit beschleunigt und erweitert werden. Die Investitionsquote werde im Jahr 2021 voraussichtlich auf dem relativ hohen Niveau von rund 14 Prozent liegen, so Kreuzburg. Angesichts der starken Ergebnisse im Jahr 2020 und des dementsprechend höheren Ausgangswertes sowie der gestiegenen Prognosen bezüglich des zukünftigen organischen Wachstumspotenzials habe man die mittelfristigen Ziele angehoben, sagte Kreuzburg. Demnach strebe der Konzern bis 2025 erneut eine Verdopplung des Umsatzes an. Das Ziel sind fünf Milliarden Euro. Kreuzburg ging auch auf die Nachhaltigkeitsinitiativen des Konzerns ein: So erhöhten die Produkte die Sicherheit und Effizienz in der Medikamentenherstellung. Dabei werde darauf geachtet, Recyclingprozesse zu fördern und den Einsatz von Plastik zu reduzieren. Die Treibhausemissionen seien im vergangenen Jahr ebenfalls stark reduziert worden. Von Tobias Christ