Göttingen Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums: kritisieren schlechte Umsetzung des Anbaus

Bereits seit mehreren Jahren kämpfen Schüler des Göttinger Otto-Hahn-Gymnasiums für einen Anbau an ihr Gymnasium. Denn schon lange gibt es zu wenig Räume. Der Anbau soll jetzt kommen, aber nur mit drei anstatt wie ursprünglich geplant mit vier Etagen. Die Sorge der Schüler ist nun, dass sich mit dem Abitur nach neun Jahren und dem daraus resultierenden zusätzlichen Jahrgang die Raumsituation trotz Anbau nicht besser würde. „Aktuell ist es so, dass ein gesamter Jahrgang in den Räumen der BBS II unterrichtet wird, die Räume sind auch groß genug, aber sie sind schlichtweg viel zu weit weg von den Pausenbereichen unserer Schule“, berichtet Hannah Dieterle, Schülerin am Otto-Hahn-Gymnasium. „Wenn man dann seine Pause ausschließlich mit dem Weg zu den Pausenbereichen verbringt, fühlt man sich natürlich nicht wirklich dem OHG zugehörig“, so die Schülerin weiter. Lesen Sie auch Diese Prioritäten setzt die Stadt Göttingen bei der Sanierung ihrer Schulen Otto-Hahn-Gymnasium Goettingen erhält-doch-Anbau OHG-Schüler sammeln Unterschriften für Anbau Neue Pläne für Schulanbau: Enttäuschung am Otto-Hahn-Gymnasium Göttingen Unterricht in Containern: Außer in den Räumen der BBS II müssen Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums auch in Containern unterrichtet werden. „Da sitzen die Schüler in sechs Reihen hintereinander, das Umstellen der Tische ist aus Platzgründen nicht möglich. Weder Gruppenarbeit, noch Diskussionen sind so möglich, sprich man lässt Stunde um Stunde Frontalunterricht über sich ergehen, und das ohne, dass die Lehrer irgendwelche Technik einsetzen könnten, Internet gibt es in den Containern nämlich auch nicht“, kritisiert Dieterle. Nun soll er aber kommen, der Anbau, der diese Probleme lösen soll. Doch laut den Schülern würde der Anbau nicht wirklich etwas ändern, da er statt den ursprünglich geplanten vier Stockwerken nur drei bekommen soll, um Geld zu sparen. Die zusätzliche Etage würde etwa eine Million Euro mehr kosten. Der ursprüngliche Plan, die Raumnot am OHG zu beheben bestand darin, die Schüler in angemieteten Räumen der Berufsbildenden Schule II unterzubringen. Dagegen bildete sich schnell Protest. Der Stadtrat lenkt nach den Protesten zwar ein, verspricht einen Anbau. Die Zeit verging, verschiedene Ausbaupläne wurden vorgestellt. Statt eines Neubaus auf dem jetzigen Parkplatz sollte ein echter Anbau an das ursprüngliche Gebäude vollzogen werden. So dauerte es schon ein Jahr vom Beschluss zum ersten Entwurf, welcher dann für den Anbau verworfen wurde. Inzwischen explodierten auch die Baukosten, von ursprünglich 7,7 Millionen auf 16,3 Millionen Euro. Die Pläne wurden erneut angepasst, es sollte ein Stockwerk weniger gebaut werden, dafür dann einige Räume in der BBS II angemietet werden. Die Kosten sollen sich um etwa eine Million Euro verringern, dazu kommen aber Mietkosten von 54 000 Euro im Jahr, als Übergangslösung wurden Container für 500 000 Euro angemietet. Der aktuelle Plan sieht drei Stockwerke mit eigener Mensa vor. Ebenfalls redet man von einer Ausbauoption für ein viertes Stockwerk „Das klingt erst mal nach viel, ist es aber nicht, wenn man beachtet, dass die Container schon etwa 500 000 Euro gekostet haben“, sagt Dieterle. Die Container seien dabei nur eine Übergangslösung, bis der Anbau fertig ist. „Man hätte die 500 000 Euro auch sparen können, in dem man den Ausbau nicht jahrelang herauszögern hätte, stattdessen muss dann beim Anbau vorne und hinten gespart werden, das nenne ich sparen an den falschen Stellen“, kritisiert die 18-jährige. „Hätte man wirklich das Geld sparen wollen, dann hätte man doch direkt den Anbau mit einer Etage weniger bauen können und dann eine Million Euro sparen und es nicht erst ewig hinauszögern und dann die Hälfte des vermeintlich gesparten Geldes für eine Übergangslösung ausgeben.“ Pause als Dauerlauf: „Die fehlende Etage hat natürlich Konsequenzen, schließlich hätten wir sie wirklich gebraucht. Ein kompletter Jahrgang unserer Schule muss seit Jahren an der benachbarten BBS unterkommen, wie wir dachten als Übergangsmaßnahme. Aber ohne die zusätzliche Etage bleibt das Otto-Hahn-Gymnasium jetzt dauerhaft auf diese angewiesen“, sagt Dieterle. Diese Verlagerung des Problems hat für die Schüler drastische Konsequenzen, wie die Schülerin weiter berichtet: „Die Räume sind auf der obersten Etage und auch wenn es sich um die benachbarte Schule handelt, vergeht eine ganze Pause wenn man hin und zurück, alle Treppenstufen rauf und wieder runter geht. Es ist also nahezu unmöglich die Pausen in der eigenen Schule zu verbringen. Entweder die Pausen werden zum Dauerlauf oder man bleibt abgeschottet.“ Die Schülerin fordert: „Am Otto-Hahn-Gymnasium muss endlich etwas passieren!“ Von Max von Schwartz