Göttingen: Verein „Aktion Liebe Deinen Nächsten“ zeigt Anti-Rassismus-Fotoausstellung

Der Verein „Aktion Liebe Deinen Nächsten“ zeigt in Kooperation mit dem Büro für Integration der Stadt Göttingen ab Montag, 15. März, die Foto-Wanderausstellung „Sei eine Stimme“. Im Stadtgebiet verteilt werden Exponate der Ausstellung zu sehen sein, die sich mit Diskriminierung, Rassismus und Rechtsextremismus auseinandersetzen. Anlass sind die internationalen Wochen gegen Rassismus. Das Motto in diesem Jahr: „Solidarität. Grenzenlos.“. Die Fotoausstellung präsentiert nach Angaben des Vereins großformatige Aufnahmen von Menschen aus Politik, Sport, Wissenschaft und Unterhaltung mit individuellen Statements für Respekt und Menschlichkeit. Die präsentierten Persönlichkeiten dienten als inspirierende Vorbilder, die Exponate seien „kurzweilig und mit Botschaften, die Impulse für das gesellschaftliche Zeitgeschehen geben und zum Nachdenken anregen“, heißt es in der Mitteilung. Ziel sei die Stärkung einer aktiven Zivilgesellschaft, die sich für die Werte der Demokratie einsetze. Die „Sei eine Stimme“-Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Prof. Gunter Pilz. Der mit dem Bundesverdienstkreuz geehrte Soziologe ist Honorarprofessor der Hochschule Hannover, DFB-Berater und Vorstand des Netzwerks „Sport & Politik für Fairness, Respekt und Menschenwürde“. Ein wachsendes Projekt: Um die Ausstellung coronakonform zu realisieren, hat der Verein die Exponate eigens für Göttingen die Exponate umgestaltet. Zu sehen sind die DIN A1-großen Plakate unter anderem im Rathausfoyer, an den städtischen Kultursäulen in den Stadtteilzentren. Auch im Hotel Best Western am Papenberg werden Exponate ausgestellt. Bei einer kostenfreien Mitmachaktion können Besucher am Dienstag, 16. März, dort von 15 bis 16 Uhr eigene Statements formulieren und sich damit vor einer Ausstellungs-Fotowand fotografieren lassen. Interessierte werden um eine vorherige Anmeldung an info@seieinestimme.de gebeten. Martin Rietsch hat das Projekt „Sei eine Stimme“ im Jahr 2016 initiiert. Dies sei im Zuge seines langjährigen Engagements gegen Rassismus geschehen, heißt es vonseiten des Trägervereins „Aktion Liebe deinen Nächsten“. Rietsch ist im Vorstand des Vereins tätig und Initiator der Kooperationskampagne „Against Racism – for a better tomorrow“ („Gegen Rassismus, für ein besseres Morgen“). Als „Wertecoach“ ist er für die Gestaltung von Schulprojekten deutschlandweit und international unterwegs. Der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière zeichnete Rietsch mit dem Fair-Play-Preis des Deutschen Sports aus. Eine weitere Auszeichnung erhielt Rietsch im vergangenen Jahr für sein Engagement für eine solidarische Gesellschaft mit dem „Einheitspreis“ in der Kategorie Kultur von der Bundeszentrale für Politische Bildung. Wie es auf der Homepage des Vereins heißt, ist Rietsch seit Februar 2019 Botschafter von 96plus, dem Programm des Vereins Hannover 96. „Sei eine Stimme“ ist ein wachsendes Projekt: Das Repertoire an Exponaten wird immer wieder um neue engagierte Stimmen der Gesellschaft erweitert. Auch bei der Göttinger Ausstellung werden einige Neuzugänge erstmalig präsentiert. Mit dabei sind der Bundestagsabgeordnete und DFB-Botschafter Karamba Diaby und der ehemalige Spieler des HSV, Jimmy Hartwig. Aufzeichnung der Ausstellungseröffnung: Da die Eröffnung ohne Publikum stattfinden musste, wurden die Beiträge aufgezeichnet. Sie werden ausstellungsbegleitend als Kurzfilm präsentiert. Nach der Begrüßung durch die Sozialdezernentin, Petra Broistedt, den Sozialwissenschaftler und Schirmherrn Professor Pilz und Ausstellungsinitiator Martin Rietsch folgte ein Podiumsgespräch mit einigen Ausstellungsmitwirkenden. Mit dabei waren Jacqueline Amirfallah, Fernsehköchin aus Göttingen, Marko Kresic, Leiter der Erlebniswelten beim VfL Wolfsburg, der Basketballmanager Mahmut Ataman, Roman von Alvensleben, Rechtsanwalt und Strafverteidiger sowie Christina Hammer, Referatsleiterin des Büros für Integration der Stadt Göttingen. Lesen Sie auch Kolonialismus: Habermas arbeitet mit Studierenden die Vergangenheit der Uni Göttingen auf Stehen Muslime im Landesjugendring unter Rassismus-Generalverdacht? Blumenbach-Streit in Göttingen: Professoren Lauer und Gardt widersprechen Studenten „Ich freue mich, dass wir mit der Stadt Göttingen nach einem langen Coronawinter eine Möglichkeit gefunden haben, Kultur mit Gesellschaftsthemen in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Internationalen Wochen gegen Rassismus bieten eine hervorragende thematische Basis“, sagt Martin Rietsch, Initiator des Projekts und Moderator des Podiumsgesprächs. Von Asja Wortmann