Göttingens Helden in der Corona-Krise: Die Krankenpflegerin

Juliane Eckhardt ist Gesundheits- und Krankenpflegerin im Evangelischen Krankenhaus Göttingen-Weende. Für sie war es selbstverständlich, in der Coronakrise zu helfen – auch bevor diese Deutschland erreichte. Angst oder Zweifel hatte sie nicht. „Die Pflege von Kranken ist nun mal mein Job und der macht mir Spaß.“ Schon als Kind war sie von Krankenhäusern angetan und schaute Arztserien, versichert die junge Frau. Bereits vor Ausbruch der Krise in Deutschland signalisierte sie ihrem Arbeitgeber, dass sie helfen wolle. Und sah sich vor einer neuen Herausforderung: Zuvor arbeitete sie als Stationsleitung in der Urologie, nun leitet sie die Station, die für die COVID-19-Patienten eingerichtet wurde. „Die neuen Aufgaben finde ich spannend: Ich muss jetzt Dienstpläne erstellen und Hygieneschulungen organisieren.“ Natürlich sei die Arbeit auch mit Stress verbunden: Es gebe viele neue Dinge zu lernen und ein neues Team, das eingearbeitet werden müsse. Überall klingle das Telefon. „Es ist nicht gerade so, dass ich pünktlich Feierabend machen kann.“ Ein bunt gemixtes, neues Team: Auf der Station für die COVID-19-Patienten arbeite ein neues, bunt gemixtes Team. Aus der Inneren Medizin, der Chirurgie, der Urologie, der Geriatrie und der Kardiologie kämen die Mitarbeiter. „Diese Mischung ist interessant. Wir lernen voneinander und sind offen für Neues“, so Eckhardt. Die COVID-Patienten bräuchten eine besondere Betreuung und das Personal behalte sie genau im Blick. „Etwa die Sauerstoffzufuhr muss regelmäßig kontrolliert werden, denn die Lungen sind oft sehr betroffen.“ Auch müssten die Patienten über vieles aufgeklärt werden – sie seien unsicher und wüssten oft nicht, was auf sie zukommt. „Wir Mitarbeiter im Krankenhaus haben uns vorbereitet, sollte sich die Situation in Göttingen verschlechtern.“ Das Personal sei ausreichend geschult worden. Ruhezeiten für die Mitarbeiter: Im anspruchsvollen Krankenhaus-Alltag sei eines wichtig: „Die Ressourcen der Mitarbeiter müssen geschont werden. Darauf achte ich jetzt auch, wenn ich die Dienstpläne erstelle: Ruhezeiten für das Personal müssen eingeplant werden.“ Eckhardt selber achtet darauf, dass sie sich am Feierabend entspannt und abschaltet. Sie tankt Kraft, indem sie sich gesund ernährt und kocht, spazieren geht und im Garten arbeitet. In den Medien wird derzeit bundesweit eine große Dankbarkeit an das hart arbeitende Pflegepersonal ausgesprochen. Eckhardt freut sich über die Wertschätzung und sagt gleichzeitig: „Es ist schade, dass es für die Anerkennung einer Krise bedarf.“ Das Pflegepersonal sei von den Politikern in der Vergangenheit zu sehr vernachlässigt worden. „Ich hoffe, sie haben nun verstanden, dass sie mehr Personal ausbilden sollten. Auch sollten sie seine harte Arbeit entsprechend honorieren.“ Lesen Sie auch: Eichsfelder Helden in der Corona-Krise: Die Verkäuferin Göttingens Helden in der Corona-Krise: Der Zeitungszusteller Göttingens Helden in der Corona-Krise: Die Apothekerin Von Anja Semonjek

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